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Ungarischer Spitzenpolitiker auf geheimer Russland-Mission

Der ungarische Spitzenpolitiker Antal Rogán hat dieser Tage in geheimer Mission Moskau besucht und dort Gespräche geführt. Das berichtet die linksgerichtete Zeitung „Népszava“ am Dienstag. Die Reise des Fraktions-Chefs der Regierungspartei Fidesz vom 28. Februar sei weder von der ungarischen Nachrichtenagentur MTI noch von öffentlich-rechtlichen Medien des Landes erwähnt worden.

Rogán habe mit Sergej Shelesnjak, einem führenden Politiker der Putin-Partei Einiges Russland, unter anderem darüber verhandelt, dass die ungarische Regierung die Möglichkeit prüfe, angesichts des instabilen Dollars Devisenreserven in Rubel anzulegen. Auf Anfrage der Zeitung habe Rogán nur erklärt, er sei zu einem eintägigen Freundschaftsbesuch in Moskau gewesen, wo er mit Mitgliedern der russisch-ungarischen Freundschaftsgesellschaft der Duma und der Fraktionsführung von Einiges Russland über aktuelle Fragen der russisch-ungarischen Beziehungen gesprochen habe.

Die Web-Site von Einiges Russland berichtet unter dem Titel „Shelesnjak traf Führung der herrschenden Partei Ungarns“, die ungarischen Gäste hätten betont, „dass Russland heute für sie ein strategischer Partner“ ist, mit dem es eine Zusammenarbeit in einem außerordentlich vielen Richtungen gebe. Außerdem prüfe die ungarische Regierung angesichts des instabilenDollars die Möglichkeit der Schaffung von Rubel-Reserven. Zur Erläuterung heißt es, dass Ungarn zwar EU-Mitglied sei, jedoch nicht der Euro-Zone angehöre.

Die Information über etwaige Pläne, Devisenreserven in Rubel anzulegen, geben Experten Rätsel auf. „Kreise der Notenbank“ wussten laut „Népszava“ nichts über derartige Vorhaben. Beim Rubel handele es sich um eine nicht umfassend konvertible Währung, deren Wechselkurs zudem starken Schwankungen unterliege. Rubelreserven machten aus Sicht des Informanten keinen Sinn. Es sei jedoch vorstellbar, dass Rubelreserven Teil eines größeren Deals seien. So könnten beispielsweise die Russen Ungarn einen Kredit gewähren und im Gegenzug erwarten, dass ein Teil der Devisenreserven in Rubel gehalten wird.