Darf man Aussagen von Meteorologen Glauben schenken, ist die derzeitige, äußerst winterliche Wetterlage über Mittel- und Osteuropa dem Klimawandel zu schulden: die allgemeine Erderwärmung verursache extreme Wetterlagen – Schnee im März ist in dieser Region in der Tat sehr ungewöhnlich.
Im stets sonnenverwöhnten Frühling von Ungarn führte das dazu, dass statt einer schönen Schifffahrt auf dem Balaton in der Karwoche rund um den See Ski gefahren werden kann. Innerhalb von 12 Stunden sind vom 25. zum 26. März 2013 dreißig Zentimeter Schnee gefallen. „Der alte Winter, in seiner Schwäche“, holte noch einmal nach, was er die Monate zuvor kaum geschafft hatte und sandte „ohnmächtige Schauer körnigen Eises über die grünende Flur. Aber die Sonne duldet kein Weißes: überall regt sich Bildung und Streben, alles will sie mit Farben beleben“. So könnte am Gründonnerstag bereits die Sonne wieder scheinen. Wettervorhersagen zufolge aber nur kurz, denn zu Ostern soll es regnen. Der Osterspaziergang wird deshalb wohl bei den meisten ausfallen.
Mehr als fünfzig Jahre gab es in Ungarn im März nicht so viel Kälte und Schnee wie in diesem Jahr. Am stürmischen und kalten Wochenende Mitte des Monats war am 17. März bereits mit -18,2 °C in Vásárosnamény der Kälterekord gebrochen worden, den bis dahin Miskolc mit -15,4 °C aus dem Jahre 1964 hielt.
Am 14.-16. März brach daraufhin im ganzen Land trotz relativ wenig Schnees der gesamte Verkehr zusammen und zwang Hunderttausende zum Ausharren und Übernachten im Auto. Bleibt nur zu hoffen, dass der Winterräumdienst seine abgestellten Fahrzeuge vor Ostern nun doch noch einmal hervorholt und es nicht wieder zu einem Ausnahmezustand kommt.