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Regierung und Gericht bremsen Veolia bei Suez-Übernahme aus

Es ist für Veolia inzwischen der zweite Versuch, Suez zu übernehmen. Der Wasser- und Abfallkonzern steuert nun eine feindliche Übernahme des Konkurrenten an – und zieht damit die Konsequenz aus der bisherigen Blockade. Aber auch beim neuen Kurs gibt es Hürden.

Der französische Versorger Veolia stößt mit seinem feindlichen Übernahmeangebot für den Konkurrenten Suez auf Widerstand.

Ein Gericht hat Veolia in einer Eil-Entscheidung zur Aussetzung des Angebots angewiesen, wie die Nachrichtenagenturen Bloomberg und AFP mit Verweis auf das französische Gericht in Nanterre bei Paris berichteten. Zudem hat die französische Regierung sich zu Wort gemeldet und einen gemeinsamen Weg der beiden Unternehmen verlangt.

Nach Monaten der Verhandlungen und Auseinandersetzungen vor Gericht mit dem Suez-Management um eine einvernehmliche Übernahme hat sich Veolia nun mit einem Angebot direkt an die Aktionäre gewandt, wie der Konzern am Sonntagabend mitteilte. Auch beim jüngsten Treffen mit dem Suez-Chef Bertrand Camus und dem Veolia-Chef am 5. Februar habe man keine Fortschritte erzielen können, hieß es in der Mitteilung weiter.

Für die Suez-Aktionäre liegt nun das Angebot von 18 Euro je Aktie auf dem Tisch. Mit der neuen Offerte wird das Suez-Aktienkapital mit 11,3 Milliarden Euro bewertet. Das Unternehmen ist aber auch mit zehn Milliarden Euro verschuldet. Anfang Oktober hatte Veolia bereits dem Energiekonzern Engie dessen 29,9 Prozent-Anteil an Suez für 3,4 Milliarden Euro abgekauft.

Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire kündigte an, die französische Finanzmarktaufsicht einzuschalten. «Dieses Angebot ist nicht freundlich und verstößt gegen die Zusagen, die Veolia bei mehreren Gelegenheiten gemacht hat. Es wirft auch Fragen der Transparenz auf. Warum wurde dieses Angebot plötzlich auf den Tisch gelegt?», sagte er dem Sender Europe 1. Das Angebot sei übereilt. Er forderte alle Beteiligten auf, auf den Weg des Dialogs zurückzukehren.

Französische Gewerkschaften sprachen von einer «Kriegserklärung». Suez nannte die Offerte an die Aktionäre «illegal», da sich Veolia zuvor vor Gericht verpflichtet habe, nicht feindlich vorzugehen.

Veolia hatte im Sommer den Kampf um die Übernahme von Suez gestartet. Das ursprüngliche Angebot von 15,50 Euro wurde Ende September erhöht. Es ist für Veolia der zweite Versuch, Suez zu übernehmen. 2012 war die Suez-Übernahme durch Veolia unter anderem an kartellrechtlichen Bedenken gescheitert.

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