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Wasserwerfer und Gummikugeln gegen Demonstranten in Myanmar

Den vierten Tag in Folge kommt es nach dem Putsch in Myanmar zu Protesten. Ein ausländischer Augenzeuge in Rangun spricht von «unglaublichen Menschenmassen». Doch zugleich wächst auch die Sorge vor Gewalt.

Die landesweiten Proteste gegen den Putsch in Myanmar gehen trotz Drohungen des Militärs weiter. Am Dienstag versammelten sich wieder zahlreiche Demonstranten in vielen Städten des Landes, um die Wiedereinsetzung der zivilen Regierung unter Aung San Suu Kyi zu fordern.

Es war bereits der vierte Tag des Widerstands in Folge. Die Polizeipräsenz nahm zu. Die Sicherheitskräfte reagierten Berichten zufolge erstmals mit Gewalt und setzten Wasserwerfer und Gummigeschosse ein.

Mehrere Teilnehmer wurden verletzt, wie Fotos und Videos in sozialen Netzwerken zeigten. Eine Studentin wurde in der Hauptstadt Naypyidaw von einer Kugel am Kopf getroffen, wie auf einem auf Twitter verbreiteten Video zu sehen war. Sie ist dem Nachrichtenportal «Frontier Myanmar» zufolge in kritischem Zustand. Demnach soll es auch einzelne Festnahmen gegeben haben. Allerdings sollen sich auch immer wieder Polizisten auf die Seite der Demonstranten gestellt haben.

Seit Montagabend gelten in stark von Protesten betroffenen Gegenden der Großstädte Rangun (heute offiziell Yangon) und Mandalay sowie weiteren Städten und Bezirken Ausgangssperren zwischen 20.00 und 4.00 Uhr. Außerdem sind Ansammlungen von mehr als fünf Personen, öffentliche Reden sowie Proteste verboten, wie die Zeitung «Myanmar Times» unter Verweis auf Ankündigungen der Verwaltung berichtet hatte. Die Militärführung warnte die Demonstranten, es würden Maßnahmen gegen jeden ergriffen, der die «Stabilität des Staates, die öffentliche Sicherheit oder die Rechtsstaatlichkeit» gefährde.

Seit dem Wochenende haben nach Berichten bereits Hunderttausende Bürger gegen die Militärs protestiert und die Freilassung der festgesetzten Suu Kyi und zahlreicher weiterer Politiker gefordert. Ein ausländischer Augenzeuge in Rangun sprach von «unglaublichen Menschenmassen». Jedoch wachse die Befürchtung, dass es bald zu mehr Gewalt kommen könnte, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. In der Vergangenheit hatte die Armee jeden Widerstand mit brutaler Gewalt unterdrückt.

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