Warum spielt Borussia Mönchengladbach in Budapest gegen Manchester City?

Wer in der vergangenen Woche das Dienstagsspiel der UEFA Champions League im Fernsehen verfolgte, dem wird aufgefallen sein, dass es beim Spiel Leipzig gegen Liverpool eine Besonderheit gab. Obwohl Leipzig ein Heimspiel hatte, wurde das Spiel nicht im nagelneuen Stadion von Leipzig ausgetragen, sondern fand in Budapest statt. Wie es zu dem spontanen Stadionwechsel kam und was das für das nächste Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen Manchester City bedeutet, wird in diesem Artikel erläutert.

Ein Fußball liegt auf dem Spielfeld.

Budapest wurde auf Grund der neuesten Entwicklungen der Corona-Krise als Spielort für das Heimspiel des RB Leipzigs ausgewählt und somit erhält die Stadt doch noch einen ungeahnten Auftritt in der Champions League. Der Grund ist ganz einfach: Wegen der komplexen Gesundheitslage im Vereinigten Königreich gab es Einschränkungen für die englische Mannschaft für die Einreise nach Deutschland.

Im Zuge dieser Begebenheiten wurde Budapest als sowohl für das Spiel von Leipzig als auch für das Spiel von M’Gladbach gegen Manchester City am 24. Februar ausgewählt. Ein ungewöhnlicher Vorgang, der sicher auch den Heimvorteil reduziert und somit auch klare Auswirkungen auf die Wettquoten für Begegnungen mit verlegten Spielorten hat.

Zu Beginn der Saison sah es beinahe noch so aus, als ob dem Traditionsclub Ferencváros aus Budapest die Sensation gelingen könnte als sie in die Gruppenphase der Champions League einzogen. Allerdings, platzte der Traum bald, als das ungarische Team sich in einer Gruppe mit den weit überlegenen Favoriten FC Barcelona, Juventus Turin und Dynamo Kiew fand.

Obwohl die deutschen und spanischen Behörden die Einreise für englische Fußballklubs komplett strichen, entschied sich die ungarische Regierung dazu die Budapester Puskás Arena als Spielstätte anzubieten. Dass es dazu ein sicheres Konzept gibt konnte die Stadt bereits im Sommer vergangen Jahres beweisen. Als im September der FC Bayern im UEFA Super Cup auf Sevilla traf, konnten sich 15.000 Fans im Budapester Stadion einfinden, ohne dass im Nachhinein von größeren Problemen berichtet wurde.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen in Budapest

Die Gladbacher werden dieses Mal allerdings nicht die Möglichkeit haben, vor einer Fankulisse zu spielen. So erklärten ungarische Beamte, dass bei den Events streng darauf geachtet wird, dass alle Maßnahmen der UEFA und des Landes eingehalten werden. So befinden sich die Spieler während ihres gesamten Aufenthaltes in Isolation und dürfen unter keinen Umständen mit Unbeteiligten in Kontakt treten.

Zudem kommen die spielenden Mannschaften für die entstehenden Kosten auf, wodurch keine Kosten für die Stadt oder die Stadionbetreiber anfallen. Insgesamt ist es somit eine Win-Win Situation für die Clubs und die Stadt, da der Besuch der Mannschaften frisches Geld in die gebeutelten Kassen der Hotels spielt.

Zudem haben sich die Verantwortlichen in Budapest dazu bereit erklärt, nach dem Spiel von Gladbach gegen Manchester in Zukunft mehr Mannschaften zu ermöglichen, ihre Spiele bei Bedarf in Budapest auszutragen. Die Stadt hat in Europa wohl die meiste Erfahrung damit gesammelt, große Sportveranstaltungen in diesen besonderen Umständen stattfinden zu lassen und gilt damit als eine der besten Adressen dafür weltweit.

Für die nähere Zukunft kann man davon ausgehen, dass (solange sich englische Mannschaften in den KO-Runden der Champions League halten) noch mehr Partien in Budapest ausgetragen werde. Die ungarischen Verantwortlichen zeigen sich auf jeden Fall bereit, ihr Konzept weiter anzubieten um den Fans und den Clubs einen sicheren und zuverlässigen Ablauf der Events zu erlauben.