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Comeback-Bayern jubeln dank Lewandowski

Lewandowski feiert auf der Jagd nach dem Gerd-Müller-Rekord einen Dreierpack. Nach dem Jubiläumssieg der Bayern gegen den BVB läuft es auf ein Finale in Leipzig hinaus. Doch ein Manko bleibt.

Hansi Flick schloss Robert Lewandowski glücklich in die Arme. Der Weltfußballer zementierte im Wettballern der Supertorjäger seine Ausnahmestellung und ließ den FC Bayern über einen Jubiläumssieg im deutschen Clásico jubeln.

«Das war ein sensationelles Comeback, Lewy hat letztendlich vollstreckt. Er hat wie alle anderen ein Sonderlob verdient», sagte der erleichterte Flick nach dem mitreißenden 4:2 (2:2) gegen Borussia Dortmund. Alles läuft für den Tabellenführer aus München (55 Punkte) auf ein Finale um die Schale an Ostern bei Verfolger RB Leipzig (53) hinaus.

«Das ist eine Herausforderung, das hat Deutschland gewollt, dass man vorne einen Zwei- oder Dreikampf hat», sagte Flick. «Das ist spannend für die Bundesliga, aber es sind noch einige Spiele zu spielen.» Auch gegen Dortmund hätte es beim neuerlichen Rückstand in dieser Saison schief gehen können. Nach nur neun Minuten lagen die schläfrigen Bayern durch den Doppelpack von Erling Haaland 0:2 zurück, ehe sie das Spiel durch einen Dreierpack des dadurch besonders angestachelten Lewandowski und Leon Goretzka drehten.

«Ich muss mal unser Aufwärmen anschauen, ob wir da etwas ändern müssen», sagte Flick – und grinste leicht. Auch Thomas Müller, der sich vor den Augen des vom «richtigen Spitzenspiel» begeisterten Joachim Löw beim EM-Casting weiter empfahl, schüttelte über den nächsten Rückstand den Kopf. «Es gehört nicht zu unserem Matchplan», merkte er zerknirscht an. «Wenn es gleich 0:2 steht, fühlt es sich mehr als bescheiden an.» Doch die Bayern sind eben die Bayern – und mit Mentalität und Qualität demonstrierten sie, dass sie dieses prestigeträchtige Kräftemessen unbedingt gewinnen wollten. Müller sprach von der Münchner «Identität und DNA», Goretzka hob eine «großartige Energieleistung» hervor.

Die bescheinigte Flick seinem gesamten Ensemble und mochte daher auch nicht Tormaschine Lewandowski gesondert hervorheben. 31 Tore erzielte der Pole in dieser Bundesliga-Saison, Gerd Müller lag auf dem Weg zu seinem 40-Tore-Rekord vor fast vier Jahrzehnten nach 24 Spieltagen bei «nur» 26 Treffern. «Es sind noch neun Tore, nicht nur neun Tore. Ich habe diesen Rekord nicht im Kopf, das ist noch zu früh», beteuerte der 32-Jährige.

Zehn Spieltage bleiben für die neun Tore auf der Jagd nach der historischen Müller-Marke. Nach dem 50. Bundesliga-Sieg der Münchner gegen Dortmund genoss der 32 Jahre alte Pole erstmal sichtlich, den zwölf Jahre jüngeren BVB-Wunderstürmer Erling Haaland im direkten Duell übertrumpft zu haben.

«Robert hat über Jahre bewiesen, was er für ein Weltklassespieler ist. Er hat eine wahnsinnige Quote, auch in diesem Jahr», sagte Flick. Haaland habe ebenfalls große Qualitäten, aber Lewandowski eben schon über Jahre herausragende Leistungen gezeigt. Flick traut ihm den «Bomber»-Rekord zu. «Letztendlich ist für Robert wichtig, dass die Mannschaft Erfolg hat. Und wenn dabei der Rekord fällt, dann ist es umso schöner», sagte der 56-Jährige.

Die Dortmunder, die erst nach der Auswechslung des dauerbelasteten Haaland in Rückstand gerieten (60.), machten ein Foul vor dem bahnbrechenden 2:3 durch Goretzka (88.) als spielentscheidend aus. «Für mich hat der Schiri keine Eier gehabt, da zu pfeifen», schimpfte BVB-Kapitän Marco Reus über einen Zweikampf zwischen Bayerns Flügelstar Leroy Sané und BVB-Defensivmann Emre Can. «Ich glaube nicht, dass wir wollen, dass solche Duelle an der Mittellinie abgepfiffen werden, sonst haben wir nur noch Stop-and-Go», entgegnete Müller.

Der kämpfende Künstler Sané unterstrich nicht nur in dieser beherzten Szene seinen Aufwärtstrend. Als Vorbereiter hatte der 25-Jährige auch zum 1:2 durch Lewandowski aufgelegt. «Leroy ist ein Spieler, der auch in der Vergangenheit sehr viele Tore vorbereitet hat. Er war auch heute entscheidend dafür, dass wir den Anschlusstreffer gemacht haben», lobte Flick. Entwarnung gab es bei Jérôme Boateng. Der Innenverteidiger fällt nach einer Kapselzerrung im linken Knie nicht lange aus wie zunächst zu befürchten war.

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