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Großer Schritt zum Klassenerhalt: Werder siegt in Bielefeld

Nach dem großen Zittern im Vorjahr winkt Werder Bremen diesmal ein ruhiger Saisonausklang. Nach dem Sieg in Bielefeld sind es bereits elf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Nach dem großen Schritt von Werder Bremen in Richtung Klassenerhalt gab sich Florian Kohfeldt ganz pragmatisch.

«Ich würde total gerne ganz anderen Fußball spielen. Als Trainer ist es aber höchste Pflicht, dass man die Mannschaft so einstellt, dass sie Punkte sammelt», sagte der Coach nach dem 2:0 (1:0) im Nachholspiel der Fußball-Bundesliga beim akut abstiegsbedrohten Rivalen Arminia Bielefeld dem TV-Sender Sky. Bei nun elf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz, den die Ostwestfalen belegen, hegt Kohfeldt aber die Hoffnung, «dass sich mit diesem Schritt ein bisschen wieder mehr Mut entwickelt».

In Bielefeld war es dagegen «ein Kampfspiel», in dem die Arminia «einen Tick die bessere Mannschaft» war, wie Kohfeldt ehrlich einräumte. Dafür konnte sich Frank Kramer in seinem zweiten Spiel als Arminia-Coach nichts kaufen. Trotzdem strich der neue Mann das Positive heraus: «So unglücklich kann man mal verlieren. Wenn man immer so spielt, wird man sich belohnen.»

Trotzdem wird die Situation immer bedrohlicher. Der Aufsteiger blieb auch im siebten Liga-Spiel in Serie sieglos und hat nur einen Zähler Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Die Treffer auf der Bielefelder Alm erzielten Joshua Sargent (47. Minute) und Kevin Möhwald (75.). Kurz vor dem 2:0 sah Arminias eingewechselter Verteidiger Nathan de Medina zudem wegen groben Foulspiels nach Videobeweis die Rote Karte (72.). Eine harte Entscheidung, wie beide Trainer einräumten. «Ich hätte die Gelbe Karte stehen lassen», sagte Kohfeldt und Kramer fügte hinzu: « Es war ein klarer Kampf um den Ball. Es war keine Absicht dahinter, jemanden zu verletzen.»

Bei noch zehn ausstehenden Spielen hat Werder – Relegationsteilnehmer in der vergangenen Saison – nun ein beruhigendes Polster zur Abstiegszone und weiterhin Rang zwölf inne. «Der Sieg war sehr wichtig. Jetzt haben wir elf Punkte Vorsprung und alles selbst in Hand. Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung», sagte Bremens Maximilian Eggestein dem TV-Sender Sky. Bielefelds Fabian Kunze haderte indes mit den vergebenen Chancen in der ersten Halbzeit: «Da müssen wir das Tor machen.»

Die Mannschaften wählten ähnliche Herangehensweisen: Sie versuchten jeweils, nach Balleroberungen in Umschaltsituationen zu kommen. In der dadurch von vielen Mittelfeld-Zweikämpfen geprägten ersten Hälfte war Bielefeld, das erstmals in dieser Saison ohne seinen Kapitän Fabian Klos begann, das griffigere Team. Die Hausherren kamen mehrfach gefährlich in den Strafraum der Gäste und zu einigen Abschlüssen, die Bremer blieben blass und bei ihren wenigen Halbchancen fahrig.

Einen Gegentreffer verhinderte Werder-Innenverteidiger Ömer Toprak, als er sich in einen Schuss von Bielefelds Stürmer Ritsu Doan warf (29.). Zudem ärgerlich für die Norddeutschen: Marco Friedl sah die fünfte Gelbe Karte (35.) und fehlt damit am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen den FC Bayern. «Das ist umso bitterer, zumal ich diese Saison noch keine Minute verpasst habe», sagte Friedl.

Doch direkt nach der Pause ging Werder in Führung. Sargent drückte den Ball bei der ersten zielstrebigen Offensivaktion nach einer von Amos Pieper abgefälschten Hereingabe des Bremers Milot Rashica aus kurzer Distanz ins Tor. Die Arminia reagierte mit wütenden Angriffen, doch Doan (53.) scheiterte an Werder-Keeper Pavlenka. Kramer brachte auch noch Mittelfeldstürmer Klos (62.), aber der anfängliche Schwung der Gastgeber war spätestens nach der Roten Karte gegen de Medina und dem schön herausgespielten 2:0 durch Möhwald verflogen. Klos verpasste zudem nach einer Ecke aus kurzer Distanz seinen vierten Saisontreffer (80.).

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