100.000 Kinder schrieben an den Osterhasen in Ostereistedt

Kinder in Deutschland haben «Hanni Hase» zu Ostern ihre Wünsche geschickt. Dabei sind mehr Briefe eingegangen als je zuvor. In vielen beschreiben die Kinder ihre Zukunftssorgen – wegen Corona.

Fröhlicher Rekord mit einer traurigen Seite: Etwa 100.000 Kinder haben zum zweiten Ostern unter Corona ihre Wünsche und Sorgen an den Osterhasen in Ostereistedt geschrieben.

Der letztjährige Höchststand der Briefschreibeaktion mit 59.000 Zuschriften wurde bei weitem übertroffen, wie die Deutsche Post DHL mitteilte. Die Corona-Situation sei in vielen Briefen sehr präsent gewesen.

«Wir haben viele Briefe gelesen, in denen die Kinder ihre Sorgen um die Zukunft zum Ausdruck gebracht haben. Denen konnten wir neue Hoffnung geben», sagte Doris Kröger. Die 61-Jährige leitet die Osterpostfiliale in dem niedersächsischen Dörfchen im Landkreis Rotenburg. Dem Osterhasen hat die Post diese Adresse gegeben: Hanni Hase, Am Waldrand 12, 27404 Ostereistedt.

17 Freiwillige halfen in diesem Jahr mit, jede Kinderzuschrift mit einem österlich bunten Brief zu beantworten. Weil das Team von der Vielzahl der Briefe überschwemmt wurde, werden die letzten Antworten nach Krögers Angaben erst nach Ostern auf den Weg gehen.

«Uns zeigt der immense Zuspruch der Aktion, dass der Wert eines traditionellen Briefs noch immer ein besonderes Vertrauen genießt», sagte Frank Schmidt, Niederlassungsleiter der Deutschen Post DHL in Bremen. «Briefe transportieren mehr als digitale Zeichen. Der tägliche Blick in unsere Briefkästen soll auch in Zukunft ein Stück Kulturgut bleiben.»

Das Briefeschreiben an den Osterhasen wird von der Deutschen Post seit 1982 veranstaltet. Die Kinderbriefe kommen aus Deutschland und aller Welt. Die Figur Hanni Hase ist in den vergangenen Jahren immer mehr zu einem Werbeträger für Ostereistedt und Umgebung geworden.

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