Budapest ist derzeit Gastgeber der 5. Internationalen Degrowth-Konferenz. Nach Paris (2008), Barcelona (2010), Venedig (2012) und Leipzig (2014) findet die Konferenz vom 30. August bis 3. September 2016 an der Corvinus Universität in Budapest statt. Der Fokus der 5. Internationalen Degrowth-Konferenz liegt auf ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Fairness.
Die Konferenz befasst sich unter anderem mit dem Werk des bekannten ungarischen Denkers, Karl Polányi, „The Great Transformation“, sowie mit dem Buch von Serge Latouche „Farewell to Growth“. Das englische Wort Degrowth steht für Wachstumsrücknahme und wird mit der Reduktion eines Konsum- und Produktionswachstums verbunden. Diese internationale Bewegung will einem Wirtschaftswachstum begegnen, wenn es als sozial, ökologisch, ökonomisch oder politisch schädlich wahrgenommen wird. Die Vertreter dieses Konzepts sehen darin eine Strategie gegen ein Ressourcen überbelastendes Wachstum.
Als erste umfassende Kritik des Wirtschaftswachstums gilt die Studie „Die Grenzen des Wachstums“, die 1972 als Bericht an den Club of Rome erstellt und 2004 überarbeitet wurde. Die Studie sagt in den meisten errechneten Szenarien einen wirtschaftlichen Kollaps zwischen 2030 und 2100 voraus. Die Ergebnisse der Studie werden seitdem kontrovers diskutiert. Eine wichtige Veranstaltung der Wachstumskritiker ist die regelmäßig durchgeführte Internationale Degrowth-Konferenz, auf der sich Degrowth-Verfechter mit Wissenschaftlern aus aller Welt zum Austausch treffen.
In Budapest findet erstmals die so genannte Degrowth-Woche mit zahlreichen Aktivisten der praktischen Umsetzung und mit politischen Entscheidungsträgern statt. Die Degrowth-Woche bildet eine Plattform für konkrete Aktionen, Diskussionen und kulturelle Angebote.