Schlimme Unfallstatistik in Ungarns Straßenverkehr – zu wenig Polizei

Budapest – Die rasant wachsende Zahl der Verkehrsopfer in Ungarn hat nach Meinung von Experten eine wesentliche Ursache in vergleichsweise zu schwacher Kontrolle. Unter den EU-Staaten bestehe in Ungarn für einen Raser, für alkoholisierte Fahrer oder solche, die den Sicherheitsgut nicht anlegen, die geringste Aussicht, erwischt zu werden, schreibt die Zeitung „Magyar Hírlap“. Nach einer Berechnung auf der Basis der Zahl der Führerscheine und der Verkehrspolizisten würde etwa ein betrunkener Fahrer 300 Kilometer weit fahren müssen, um in eine Kontrolle zu geraten.

Um eine ähnliche Verkehrssicherheit wie in den entwickelteren EU-Staaten zu erreichen, müsste die Zahl der Verkehrspolizisten verdreifacht und die der Messstellen versechsfacht werden, heißt es weiter.

Seit der Jahrtausendwende ist die Zahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen um etwa 20 Prozent, die der Todesfälle um 5 Prozent gestiegen. Anders in den 90er Jahren: Innerhalb eines Jahrzehnts halbierte sich die Zahl der Verkehrsopfer. Den Grund für die damals günstige Entwicklung sehen die Experten vor allem in der Einführung der Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern in Ortschaften und der obligatorischen Nutzung des Abblendlichts auch am Tage.