Schweinehalter protestieren in Budapest

Auf dem Kossuth-Platz vor dem ungarischen Parlament in Budapest haben am Mittwoch (30.3.) nach Medienberichten rund 60 Schweinehalter gegen schlechte Verwertungsbedingungen protestiert. Derzeit könne Schweinefleisch wegen der gestiegenen Futterpreise und anderer ungünstiger Wirtschaftsfaktoren nur mit Verlust produziert werden, erklärte der Vorsitzende des Verbandes Ungarischer Schweinehalter, Antal Sákán. Lebendes Schwein sei gegenwärtig nur gegen 310 bis 315 Forint je Kilogramm (etwa 1,20 Euro9 abzusetzen, während die Herstellung 370 bis 380 Forint koste.

Mehrere tausend Arbeitsplätze seien deshalb bedroht. Außerdem könnten mehrere 100 000 Schweine vom ungarischen Markt verschwinden und an ihrer Stelle weitere Importe ins Land kommen. Als Beispiel verwies Sákán darauf, dass seit dem Dioxinskandal deutsches Schweinefleisch in Korea, Japan und Russland schwer absetzbar sei und deshalb angeblich die mittel-osteuropäischen Länder zum Markt für deutsches Schweinefleisch geworden wären. Vom Agrarministerium werde erwartet, dass den Erzeugern in Ungarn als Sofortmaßnahme Kredite für Umlaufmittel und staatlich aufgekauftes Futter gesichert werden.

74 Grippetote in Ungarn

Die inzwischen immer mehr abklingende Grippewelle hat in Ungarn bis Ende voriger Woche 74 Tote gefordert. Inzwischen überstieg jedoch nur noch im Komitat Pest die Häufigkeit der Erkrankungen die Schwelle einer Epidemie, teilte der Amtsärztliche Dienst des Landes am Mittwoch (30.3.) mit.
Dem Influenza-Virus B fielen vier Menschen zum Opfer, während das Virus A(H1N1)2009, Verursacher der im Volksmund als Schweinegrippe bekannten Form, 70 Menschenleben forderte. Zwei Drittel der Verstorbenen waren jünger als 60 Jahre, drei jünger als 5 Jahre. Fast 90 Prozent von ihnen gehörten zur Gruppe der erhöht gefährdeten Menschen.

Pessimismus der Ungarn wächst

Die Ungarn sehen ihre Situation wieder pessimistischer. Fast die Hälfte von ihnen sind der Meinung, dass die Arbeitslosigkeit wachsen wird, und viele befürchten, dass auch die Preise steigen werden. Das geht aus einer Analyse der Marktforscher von GfK Hungária hervor, die Medien des Landes am Mittwoch (30.3.) veröffentlichen. Immer weniger Ungarn planen demzufolge Kreditaufnahmen, zumal ein Drittel der Familien auch unsicher ist, ob sie jetzt ihre Ersparnisse verwenden sollen.

Auch die Inflationserwartungen zeigen in Ungarn ein immer ungünstigeres Bild. Die überwiegende Mehrheit der Menschen (89 Prozent) rechnen mit Preissteigerungen. In Jahresfrist rechnen sie mit 13 Prozent Teuerung. Dabei kalkulieren sie auch ein Sinken ihres Realeinkommens ein.

Kasematten in der Burg von Eger geöffnet

Burg von Eger
Burg von Eger
Mitte März eröffneten planmäßig die Kasematten von Eger, die Hauptattraktion der Burg, die Anfang Januar wegen Wassereinbruchs vorübergehend geschlossen werden mussten. Die Selbstverwaltung von Eger und die Versammlung des Komitats von Heves haben insgesamt 5 Millionen HUF für die Renovierungsarbeiten bewilligt – erzählte Gábor Veres, Direktor des Burgmuseums. Er fügte noch hinzu, dass für die Instandhaltung der kaputten Gänge und Wände noch etwa 300 Millionen HUF benötigt werden. Ohne ein geeignetes Wasserableitungssystem wird der Niederschlag, der in die unterirdischen Gänge gelangt, von Jahr zu Jahr mehr Probleme bereiten. Dies war auch der Grund dafür, dass dieses Jahr erneut einige Burgwände abgezäunt werden mussten und auf Anraten eines Statikers die Kasematten geschlossen werden mussten.

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