Am Rande der Gemeinde Papkeszi brannten auf einer landwirtschaftlichen Fläche rund 1000 Strohballen ab. Die ausgerückte Feuerwehr von Balatonfüzfö sicherte großräumig stundenlang das Gelände ab, bis die Ballen niedergebrannt waren.
Ungarn verbietet Bau großer Einkaufszentren
Das ungarische Parlament hat am Montag (28.11.) per Gesetz den Bau größerer Einkaufszentren und Supermärkte untersagt. Vom 1. Januar 2012 an dürfen keine Geschäfte mit einer Fläche von mehr als 300 Quadratmetern gebaut oder bestehende entsprechend erweitert werden. Die Einschränkungen, die in Ungarn unter der Bezeichnung „Plázastop“ bekannt wurden, gelten bis Ende 2014. Ausnahmen kann der Wirtschaftsminister genehmigen, wobei er die Meinung einer Kommission unter Beteiligung des Ministers für Regionalentwicklung berücksichtigen muss.
Das Ziel des Verbots soll nach Aussage der Regierung in der Entwicklung einer günstigeren Handelsstruktur bestehen. Derzeit beherrschten große und mittlere, in erster Linie ausländische Unternehmen 69 Prozent des Umsatzes im Handel. Zugleich präsentierten sie jedoch nur 1 Prozent der Handelsunternehmen. Die übrigen 99 Prozent seien Mikrounternehmen mit einem Anteil von nur 31 Prozent am Umsatz.
Jahresmaut für alle in Ungarn?
Die Einführung einer Jahresmaut für alle Autofahrer wird nach Informationen der Zeitung „Népszabadság“ derzeit in Regierungskreisen diskutiert. Die noch nicht endgültigen Pläne sehen vor, dass der Preis für die bisherige Autobahn-Jahresgebühr von 40 000 auf die Hälfte sinken würde, jedoch alle eine solche Vignette kaufen müssten, auch wenn sie die Autobahnen nicht benutzen.
Die Regierung kalkuliere für nächstes Jahr mit Einnahmen in Höhe von 66 Milliarden Forint (etwa 209 Millionen Euro) aus der Straßengebühr. In diesem Jahr flossen rund 20 Milliarden Forint in den Staatshaushalt.
Im zuständigen Ministerium stehen mehrere Versionen für die Ablösung der bisherigen Autobahnmaut zur Debatte. Neben der Jahresmaut für alle sieht eine davon vor, dass neben den Autobahnen sämtliche Hauptstraßen mautpflichtig werden. Eine weitere Variante würde die bisher mautfreien Autobahnstrecken, wie beispielsweise den Budapester Autobahnring, gebührenpflichtig machen.
Die bisherige 4-Tages-Vignete würde es den Vorstellungen zufolge nicht mehr geben, auch wenn sie bisher von den PKW-Fahrern am häufigsten genutzt wird.
Schrecklicher Verdacht: Euthanasie in Ungarn
Bis zu hundert ungeklärte Todesfälle in einem Budapester Krankenhaus haben die Polizei auf den Plan gerufen. Es wurden Ermittlungen wegen Verdachts auf Totschlag aufgenommen, teilte die Behörde mit. Nähere Einzelheiten will die Polizei erst nach Abschluss des Verfahrens mitteilen.
Medienberichten zufolge soll bei der Behandlung von fast hundert Krebskranken im Endstadium der Verdacht bestehen, dass ihr Tod durch eine Überdosierung von Morphin verursacht worden sei. Die Zeitung „Népszabadság“ berichtet am Donnerstag, dass bereits eine Reihe von Zeugen vernommen wurden, darunter auch der Arzt Attila Márkus, der durch einen Artikel in einer Fachzeitschrift auf die Umstände aufmerksam gemacht hatte.
Leitung und Mitarbeiter des Krankenhauses haben einer Mitteilung zufolge die Ereignisse, die therapeutische Arbeit und fachliches Ansehen der Einrichtung „schwer beschädigen“, mit Unverständnis und Bestürzung aufgenommen. Das Krankenhaus wolle sich mit Mitarbeitern, die – sollte das bewiesen werden – die fachlichen Regeln und die Gesetze nicht einhalten, nicht identifizieren und mit ihnen in einem Team arbeiten. Bei der Untersuchung unterstützt das Krankenhaus die Organe der Strafverfolgung.
Mehrere Ärzte erklärten auf Befragen der Zeitung übereinstimmend, dass sie bei den Therapie-Entscheidungen im Endstadium von Patienten sich allein gelassen fühlen. Die Mediziner erwarten Hilfe, weil die derzeitigen Therapie-Prinzipien im Fall von Endstadium-Patienten schon seit Jahren unhaltbar seien.
