Familiendrama am Balaton – Ein Toter, zwei Verletzte

Siófok – Bei einem Familiendrama in Balatonőszöd (Komitat Somogy) hat ein 52-jähriger Deutscher am Dienstag einen 42-jährigen Kroaten getötet. Der mutmaßliche Täter und seine Frau wurden verletzt. Über die Art der Schusswaffe gab es zunächst keine Klarheit. Die Polizei vermutet, dass es sich um ein Bolzenschussgerät handelte, erfuhr die Unabhängige Nachrichtenagentur.

Das Verbrechen ereignete sich einige Kilometer von der Selbstverwaltung entfernt auf dem Grundstück des Angreifers. Nach Angaben eines Nachbarn liegen der Mann und seine Frau in Scheidung. Sie seien über die Teilung ihres Besitzes in Streit geraten. Die Frau lebe bereits eine Zeitlang mit dem kroatischen Mann zusammen.

Über den Tathergang berichtete ein Polizeisprecher, dass die deutsche Frau in einem Auto mit deutschem Kennzeichen vor der Selbstverwaltung von Balatonőszöd stand und die Mitarbeiter des Amtes aufforderte, medizinische Hilfe zu rufen. Der Arzt konnte bei dem im Auto befindlichen Mann nur noch den Tod feststellen. Die Frau und den Todesschützen brachten Hubschrauber ins Krankenhaus. Durch eine Notoperation konnte die Frau, bei der sich ein Geschoss durch den Bauch gebohrt hatte, gerettet werden. Der Schütze hatte sich das Bein gebrochen.

Weltkriegs-Munition in Siófok gefunden

Siófok – Munition aus dem Zweiten Weltkrieg hat die Polizei in Siófok am Dienstag beschäftigt. Eine Fundstelle der nicht näher bezeichneten Sprengkörper befindet sich auf einem Bauplatz, die andere wurde bei landwirtschaftlichen Arbeiten auf einem Acker entdeckt. „Polizisten markierten beide gefährliche Gegenstände. Dann alarmierten sie die Feuerwerker“, sagte der Sprecher der Polizeihauptmannschaft von Somogy, Gábor Bíro.

NATO-Radar in Pécs kann gebaut werden

Budapest/Pécs – Die Baugenehmigung für den NATO-Radar auf dem Tubes-Berg bei Pécs (Fünfkirchen/Komitat Baranya) ist gültig. Das stellt das Verteidigungsministerium in Budapest nach Medienberichten vom Dienstag in einer Erklärung fest, nachdem Minister Imre Szekeres Einsprüche als unbegründet verworfen hatte. Bereits am 4. März war eine Volksabstimmung über das Vorhaben in Pécs wegen zu geringer Beteiligung gescheitert. Die Proteste aus der Bevölkerung gegen den Bau der Radaranlage in unmittelbarer Nähe der Stadt waren jedoch auch danach nicht verstummt. Bürgermeister Péter Tasnádi will sich für eine gerichtliche Überprüfung der Ministeriumsentscheidung einsetzen.

Die erstinstanzliche Baubehörde hatte im April mit Billigung aller zuständigen Fachbehörden die Baugenehmigung erteilt. Danach erhielt das Ministerium laut eigenen Angaben 32 Widersprüche. Die fachlichen Einwände leitete der Minister an die zuständigen Behörden weiter. Nach deren Urteil verwarf der Minister die Widersprüche als unbegründet und erließ die zweitinstanzliche Baugenehmigung.

Mit dem Bau des Radars schließt sich Ungarn dem gemeinsamen System der Luftverteidigung in der NATO an. Zusammen mit den bereits fertigen ungarischen Anlagen in Békéscsaba und Bánkút (Komitat Békés) soll ein Radarschild entstehen, der genauer als je zuvor den Luftraum kontrolliert und potenzielle Gefahren signalisiert. Bevor sich die Regierung für den Bau auf dem Tubes-Berg entschied, hatten Bürgerbewegungen das gleiche Vorhaben auf dem ebenfalls in der Baranya befindlichen Zengõ-Berg verhindert.

Ungarns Armee verabschiedet sich von russischen Jagdflugzeugen

Budapest – Die ungarische Armee stellt ihre letzten russischen Jagdflugzeuge vom Typ MiG-29 außer Dienst. Das teilte Verteidigungsminister Imre Szekeres nach einem Bericht des Internet-Portals von „Népszava“ am Dienstag in Moskau mit. Zugleich schlug der Ressortchef Russland ein Geschäft vor. Im Austausch gegen die Maschinen soll der russische Produzent die Wartung der in Ungarns Armee eingesetzten Hubschrauber übernehmen.

Auch die Anschaffung neuer Helikopter aus Russland stellte der Minister in Aussicht. Freilich werde die Anschaffung auf der Basis der ungarischen Ausschreibungsgesetze geschehen, sagte Szekeres. Doch offensichtlich sei es gut, wenn die Hubschrauber der ungarischen Armee von einem Hersteller stammten.

Ungarn hatte 1993 zur Tilgung russischer Schulden 22 einsitzige und 6 zweisitzige Jagdflugzeuge MiG-29 erhalten. Zwei davon sind in der Zwischenzeit abgestürzt, von den anderen befand sich in letzter Zeit nur noch ein Teil im Dienst. Die Maschinen werden durch 14 schwedischen Gripen-Maschinen ersetzt, von denen die letzte bis Jahresende in Ungarn eintrifft.