Störende Kirchenglocken

Als man den nur sechs Meter hohen offenen Glockenturm der József-Mindszenty-Gedächtniskirche in Veszprém erbaute, dachte man wahrscheinlich nicht an die Folgen für die Anwohner.

Spätestens jetzt tritt nämlich ein Problem zutage. Dreimal wochentags, an Wochenenden wenigstens sechsmal täglich, rufen die Glocken an besagtem Ort zum Gebet. Und zwar derart laut, daß auch nach Meinung gläubiger Christen die erträglichen Grenzen deutlich überschritten werden. Neben der Kirche steht ein zehnstöckiger Plattenbau, in dem sich Wohnungen befinden, die nur etwa zehn Meter vom Glockenturm entfernt liegen. Tamás Hudvágner, der gewählte Stadtteilvertreter in Veszprém, hat sich mit den Unannehmlichkeiten vertraut gemacht und sieht die belästigten Anwohner im Recht. Doch leider kann auch er momentan keine Problemlösung für die Kirchennachbarn anbieten, die bereits erfolglos versucht haben, ihre Wohnungen zu verkaufen oder zu vermieten.

Eine Lösung würde sich noch anbieten: Die Planung und Errichtung einer Lärmschutzmauer zwischen Glockenturm und Wohnhäusern mit geschätzten sechs Millionen Forint Kosten. Da laut vehir.hu aber weder die Stadt Veszprém noch die Kirchenverwaltung über eine so ergiebige Geldquelle verfügen, werden sich die Anwohner auf unabsehbare Zeit mit den lauten Umständen abfinden müssen. Mag sein, daß ein Gespräch mit dem Herrn Pfarrer wenigstens teilweise weiterhilft.