Der Wein behauptet seine Stellung als Nationalgetränk der Ungarn. Das ergab eine Studie des Marktforschungsinstituts GfK Ungarn, die 2008 im Rahmen des Nationalen Weinmarketing Programms erstellt und am Donnerstag veröffentlicht wurde. Den Konsumenten sei der ungarische Ursprung des Weines aus Image-Gründen sehr wichtig. Das zeuge vom wachsenden Nationalbewusstsein, heißt es im GfK-Bericht über die Studie. Beim Einkauf sei es charakteristisch, dass bei ähnlichen Preisen die Wahl zugunsten des ungarischen Weines fällt.
Dabei bevorzugt der Verbraucher die alten und bewährten Weine aus den gut bekannten Anbaugebieten von Eger, Villány und Tokaj. Dies gelte besonders beim Kauf als Geschenk. Wenn allerdings der Wein für den eigenen Verbrauch bestimmt ist, dann genügt auch eine billigere Kategorie. Geschmack sei eben nur schwer zu verändern, schätzen die Verfasser der Studie ein. Die Meisten Weintrinker entschieden sich nur schwer für die Erprobung neuer Geschmacksrichtungen.
Jährlich fließen in Ungarn rund drei Millionen Hektoliter Wein. Zwei Drittel davon gelangen als lose Weine, ein Drittel in Flaschen an die Konsumenten. Zu jedem Anlass spielt der Wein eine herausragende Rolle, seien es religiöse, staatliche oder familiäre Feiertage. Annähernd die Hälfte der erwachsenen Ungarn zählen zu den Weintrinkern. Dabei steigt der Anteil derer, die mehrmals in der Woche Wein trinken, mit zunehmendem Alter. Denn: „Nach Meinung von 85 Prozent der Weintrinker bringt der Wein Geschmackserlebnis und gastronomische Freuden“, stellt die Studie fest.