Der größte Badesee Europas immer noch gefragt

Zu Zeiten der Teilung Deutschlands war der Balaton der beliebteste See in Osteuropa. Jährlich strömten Tausende von Touristen an die Ufer des ungarischen Sees. Auch nach 30 Jahren des Mauerfalls hat sich dies nicht geändert.

Badespaß am Balaton, Foto: Sebastian Starke
Badespaß am Balaton, Foto: Sebastian Starke

Der Plattensee gehört zu den häufigsten Erinnerungen älterer Generationen, die in Ostdeutschland aufgewachsen sind. Das begehrte Reiseziel war aufgrund seines einzigartigen Flairs und der Chance, einen Blick auf Wertprodukte zu erhaschen, das Reiseziel Nummer 1. Die Tatsache, dass der Balaton für Touristen aus dem Osten wie auch aus dem Westen erreichbar war, machte Ungarn zu einem Zufluchtsort für Urlauber.

Mit Wegfall der Mauer erfuhr der Balaton einen erheblichen Besucherschwund. Die Möglichkeiten für Touristen waren vielfältiger geworden, neue Länder weckten Fernweh und machten das Reisen zu einer neuen Erfahrung. Der abbrechende Strom an Touristen machte sich schon in der ersten Saison nach der Wende bemerkbar. Die Einnahmen blieben aus, Hotels mussten ihre Zimmerpreise günstiger machen und das einst goldene Zeitalter war beendet.

Doch alles, was eine Abwanderung erlebt hatte, kommt mit viel Geduld wieder in das Bewusstsein der Besucher zurück. Auch die strahlend blauen Wellen des Balatonsees umspielen nun wieder zahlreiche Füße internationaler Touristen. Die Flaute zeigte vor gut 10 Jahren eine Kehrtwende. Das Land investierte eine Menge an Geldern in die Tourismusbranche und arbeitete hart daran den Vergleich mit internationalen Konkurrenten aufzunehmen. Ein Plan, der funktionierte.

Neue Besucherquellen

Mit der Modernisierung der altbackenen Hotels und den restaurierten Unterkünften schafften es die Betreiber am Balaton, einen frischen Wind in die Urlaubsregion zu bringen. Auch wurden mehr Entertainment und musikalische Events in die Restaurants und Strandbars geholt, die nun jährlich für wachsende Zahlen in der Besucherstatistik sorgen. Das Sound Festival am Balaton lockt jüngere Besucher und Musikfans aus aller Welt an, die aus England, Australien oder Amerika in Ungarn ein beliebtes und kostengünstiges Reiseziel gefunden haben.

Doch auch die Liebhaber kulinarischer Genüsse haben Interesse an Ungarn gefunden. Mit dem wachsenden Export von Weingütern hat sich der Wein aus dem Anbaugebiet rund um die Ufer des Sees zu einer Region gemausert, die in kulinarischen Reiseführern als Hot-Spot für Kenner deklariert wird. Wie man es auch dreht und wendet, die Zeiten des Aufschwunges sind in vollen Zügen. International braucht sich der Balaton vor den südlichen Ländern Europas mit seinen reizvollen Ecken nicht zu verstecken.

Nachfrage steigend

Grund für den Zuwachs ist die internationale Anbindung, die den Unterschied zur damaligen Zeit der Staatentrennung macht. Vergleichbare und beliebte Reiseziele wie Italien, Spanien oder Mallorca haben ihre Nachfrage direkt in die extrem hohe Gewinnmarge umgerechnet und lassen sich ihre Beliebtheit teuer bezahlen. Reisen in der Hochsaison ist zum luxuriösen Gut geworden, das international gefragt ist.

Blick über den Balaton: Foto: Sebastian Starke
Blick über den Balaton: Foto: Sebastian Starke

Der Balaton hingegen lässt sich trotz steigender Nachfrage nicht in die gleiche Richtung locken. Sicherlich sind die Preise nicht mehr mit jenen vergleichbar, die in den 70er und 80er Jahre angepriesen wurden. Doch genau dieser Faktor ruft die internationalen Touristen auf den Plan, die für Sonne, Meer und günstige Unterbringungen gerne die Alternative in Ungarn ansteuern. Teuer bezahlen sollen Besucher woanders.

Die Welt in Ungarn

An dem internationalen Zuspruch trägt das Zusammenwachsen von Europa ebenfalls seinen Teil bei. In jeder Branche wird europaweit der Zusammenhalt gelebt. Ob beim Eurovision Song Contest oder der Europäischen Meisterschaft im Fußball. Mit technischem Fortschritt scheint Europa auch online immer kleiner zu werden. In FIFA-Spielen misst man sich mit Spieler aus aller Welt; bei Casino Spielen von Betfair stehen sich im European Roulette länderweite Spieler gegenüber und lassen am digitalen runden Tisch die Kugel im Kreis flitzen. Auf Musikplattformen wie Last.fm können die Lieblingslieder international geteilt werden. Es ist Entertainment, doch der Hintergrund der Gemeinschaftlichkeit wird deutlich.

Durch das Öffnen zu anderen Ländern, dem Wegfall von Grenzen sowie dem Export von eigenen Gütern lädt der Balaton Jahr um Jahr neue Touristen an den Sandstrand ein, die für ein profitables Wachstum sorgen. Die einstige Limitierung von deutschen Staatsbürgern, die aufgrund der politischen Situationen zu den Haupttouristen zählten, ist vorbei. Auf internationalem Gebiet hat sich der Binnensee in Ungarn etabliert und wird auch in Zukunft an seinem 197 km langen Ufern für weitere Attraktionen sorgen. Denn wenn die Betreiber der Hotels und touristischen Anlaufstellen eines erkannt haben, dann sind es die vielen Möglichkeiten dieser Region. Um einen erneuten Rückfall zu vermeiden, gilt es zu wachsen – und das macht der See mit Charme und vielen Anreizen.