Stimmung in Ungarn auf dem Tiefstpunkt

Der Pessimismus in Ungarn hat nach Jahresbeginn den Tiefstpunkt erreicht. Der in einer Internet-Umfrage der NRC Marktforschung ermittelte Stimmungs-Index fiel innerhalb nur eines Monats um sechs auf nunmehr 14 Punkte, teilte das Institut am Montag mit. Der Anteil der Pessimisten ist so hoch wie nie: 91 Prozent sind der Meinung, dass die Dinge in Ungarn in eine schlechte Richtung laufen.

Die Marktforscher von NRC ermitteln seit mehr als drei Jahren die Meinung der Internet-Gemeinschaft über den Zustand des öffentlichen Lebens und die Erwartungen an die nahe Zukunft. Dabei war im April vorigen Jahres mit dem Wert 17 ein Negativ-Rekord ermittelt worden. Der Tiefflug hatte bereits im Vormonat während der Regierungskrise begonnen, die Stabilität der Minderheitsregierung wirkte sich jedoch positiv auf die Stimmung der Internet-Nutzer aus.

Im Herbst fiel der Index wieder und erreichte nach einem geringfügigen Anstieg vor dem Weihnachtsfest 20 Punkte zum Jahresende. Der Januar brachte dann den Absturz, der auch den bislang pessimistischsten Jahresbeginn markierte.

Eine grundsätzlich andere Stimmungslage registrierte das Institut noch vor wenigen Jahren. Im Herbst 2005 stieg der Index auf über 40 Punkte und bei den Parlamentswahlen im Mai 2006 näherte er sich sogar den 50 Punkten. Bei allen Befragungen nach der Stimmung war die Frage zu beantworten: „Wie sehen Sie im allgemeinen die Lage in Ungarn? Laufen die Dinge eher gut oder eher schlecht?