Wohnungen zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis erregen auch in schweren Zeiten das Interesse von Käufern. Diesen Schluss zieht ein Bericht des Internet-Portals ingatlan.com. Zugleich seien die Käufer derzeit bestrebt, ihre Kreditaufnahme zu mäßigen, so dass der Bedarf an kleineren Wohnungen gewachsen ist. Dieser Bedarf werde sich auch für längere Zeit halten. Dabei könne auch der Verkauf von Wohnungen der Premium-Kategorie, die für Ausländer gebaut werden, in den Hintergrund geraten.
Daneben sei jetzt das Abwarten auf dem Wohnungsmarkt kennzeichnend. Die Käufer seien immer umsichtiger. Sie prüften die technischen, rechtlichen und finanziellen Parameter. Als wichtiger Gesichtspunkt beim Kauf trete die Zuverlässigkeit, Kapitalkraft und die Bankreferenz des Investors in den Vordergrund. Das habe freilich zum Ergebnis, dass sich die durchschnittliche Zeit zur Vertragsunterzeichnung um mehrere Wochen verlängerte, erklärte dem Bericht zufolge der Chef-Analyst des Makler-Unternehmens Otthon Centrum der Zeitung „Népszabadság“.
Der Analyst von Duna House, eines anderen Makler-Unternehmens, hob hervor, dass eines der Charakteristika des gegenwärtigen Marktes das Feilschen ist. Die Angebotspreise seien nämlich unverändert. Vom Preis der Wohnungen der Kategorie zwischen 15 und 20 Millionen Forint könnten 5-15 Prozent heruntergehandelt werden, während in der Kategorie zwischen 40 und 50 Millionen sogar ein 20-prozentiger Preisnachlass möglich sei.
Der Büroleiter von A1 Ingatlan (Immobilie) meint, dass die Krise bislang keinen drastischen Preisverfall oder völlige Stagnation brachte. Dabei nehme jedoch die Mehrheit der Eigentümer in der Hoffnung auf einen höheren Preis eine abwartende Haltung ein. Käufer mit Bargeld kauften zumeist 20 bis 25 Prozent unter dem Marktpreis.
Der geschäftsführende Direktor der ING Magyarország Ingatlanfejlesztő Kft. (Immobilien Entwicklungs GmbH), Pál Boross, hob hervor, dass der Verkauf langsamer vonstatten geht und die Käufer sich für zu besichtigende, begehbare, innerhalb kurzer Zeit beziehbare Wohnungen interessieren. Nach seinen Beobachtungen seien die Wohnungskäufer bemüht, die gewachsenen Kreditkosten langfristig immer mehr durch die Wertbeständigkeit der erworbenen Wohnimmobilie zu kompensieren.