In Somogy stieg die Zahl der Tiere auf das Doppelte an
Die sich vermehrenden Füchse wagen sich immer kühner in die Ortschaften in Südtransdanubien. Vorerst gibt es keine wirksame Lösung, um sie zurückzudrängen.
Der Erfolg der Impfung der Füchse gegen Tollwut hatte die „Nebenwirkung”, dass es kein Mittel mehr gibt, die die Tiere derart dezimiert wie diese Krankheit. In dem waldreichen Somogy stieg beispielsweise die Zahl der Tiere in den vergangenen fünf Jahren auf das Doppelte an. In mehreren südtransdanubischen Ortschaften ist es schon ein Problem geworden, dass die zum Ende des Winters auf Nahrungssuche befindlichen Tiere immer hemmungsloser in das bewohnte Gebiet eindringen und in den Mülltonnen nach Futter wühlen. Den auf dem Gelände von Nagyatáder Institutionen ihr Unwesen treibenden oder auf den Kaposvárer Friedhof sich einnistenden Tieren wurde der Garaus gemacht, doch für die Zurückdrängung aus bewohnten Gebieten gibt es derzeit kein wirksames Mittel.
Die Füchse ernähren sich eigentlich von kleinen Nagetieren und auf der Erde nistenden Vögeln. Sie sind außergewöhnlich intelligente und anpassungsfähige Tiere, die sich sogar schon auf die Gehöfte, in die Dörfer und Städte schleichen und Geflügel oder kleine Katzen jagen. Menschen greifen sie nicht an, doch auch die Menschen fürchten die Tiere wegen der heute schon sehr zurückgedrängten Krankheit, der Tollwut.
Das Dorf Tarany in Somogy ist einer der Orte, wo man die Füchse gern loswerden möchte. Bürgermeister József Somosi berichtete davon, dass Fallen nicht aufgestellt werden können, weil auch die Hunde und Katzen hineingehen. Wenn doch ein Fuchs gefangen wird, ist es fraglich, wer ihn wie tötet und was mit dem Kadaver geschehen soll. Auch mit ausgelegtem Gift kann man sich nicht schützen, denn das gefährdet ebenfalls die Haustiere und ist auch wegen des Umweltschutzes eine bedenkliche Methode. Die Fuchsjagd mit Hunden im Fuchsbau gilt als Wilderei, außerdem erhoben schon die Tierschützer ihre Stimme dagegen. „In bewohntem Gebiet ist der Jäger der einzige Feind des Fuchses – der nur dann schießen darf, wenn er über eine vom Notar des Ortes bei der Polizei eingeholte Genehmigung verfügt -, wenn es ihm gelingt, sich an das Tier heranzupirschen, das verspricht keine effiziente Lösung“, fasst der Bürgermeister zusammen, warum man dem Problem hilflos gegenübersteht.
„Die Vermehrung der Füchse konnte früher durch die Jagd im Zaum gehalten werden“, stellt Gábor Török, der Fachreferent für Jagd und Fischerei des Nationalparks Duna-Dráva fest. Seiner Meinung nach hat zu einer Störung des Gleichgewichts geführt, dass die Fuchsjagd nicht mehr im Trend ist, außerdem wurde vor ein paar Jahren das den Anreiz bietende System abgeschafft, aufgrund dessen die Jäger eine zusätzliche Belohnung für die Erlegung eines solchen Tieres erhielten. Heute werden mehr Füchse von Fahrzeugen auf den Straßen getötet als die Abschussstatistiken der Jagd registrieren. Doch die Tatsache, dass das Tier immer öfter in bewohnten Gebieten anzutreffen ist, wird früher oder später medizinische Probleme aufwerfen, gegen die die Selbstverwaltungen und Behörden im Verein sicher eine effiziente Schutzmethode finden werden – meint der Fachmann. Die naheliegende Lösung ist vorerst das Frühjahr, in dem der Fuchs in der Wildnis mehr Nahrung findet und deshalb in die Wälder, auf die Wiesen zurückkehren und dort auch für ihn selbst eine sichrere Beute finden wird.