Wird der Tourismus in den Hintergrund gedrängt?
Aufgrund der früheren Nachrichten wäre der Tourismus zu einer Hauptabteilung geschrumpft, doch nach Informationen von Regierungsseite wird die Branche auf jeden Fall durch einen unabhängigen Staatssekretär vertreten sein.
„Ich bin Pessimist. Vor einigen Jahren ging es noch darum, dass es ein selbständiges Ministerium für Tourismus geben wird, seit einigen Tagen sind wir auf dem Status eines Generalsekretärs angekommen“, antwortet der Parlamentsabgeordnete und Vorsitzende der Kommission für Fremdenverkehr Jenö Lasztovicza auf Nachfrage. „Ich sehe nur, dass die Wahlversprechen, laut denen der Tourismus eine hervorragende Rolle spielen soll, nicht in die Tat umgesetzt werden, außerdem überzeugte uns die Anhörung des Ministers in der Kommission nicht. Meiner Auffassung nach können wir auch nicht damit rechnen, dass zusätzliche Mittel für die Branche bereitgestellt werden, obwohl es Aufgaben gibt, die mit Pflichten von Seiten des Staates einhergehen.“
Nach Aussage des Abgeordneten belasten auch die geplanten Steuererhöhungen die Fremdenverkehrsunternehmen in hohem Maße, damit verschlechtert sich die Wettbewerbsfähigkeit des Landes noch mehr. Laut Jenö Lasztovicza ist es eine wichtige Frage, wie in Zukunft das Landesmarketing betrieben wird, und er hält auch nicht für zweckdienlich, dass Gastronomie und Tourismus zu zwei verschiedenen Ministerien gehören. In Bezug auf die Chancen des Balaton erwähnte er, dass der Balaton Entwicklungsrat im Jahre 2002 noch mit 6 Milliarden Forint wirtschaftete, in diesem Jahr stehen ihm bisher insgesamt 600 Millionen Forint zur Verfügung.
„Ich war immer Optimist, denn etwas anderes kann man im Fremdenverkehr nicht sein, der der Sache des Balaton dient“, betonte Sándor Rosta, der Vorsitzende der Balatoner Regionalen Fremdenverkehrskommission. Die Tatsache, dass der Tourismus endlich über eine selbständige Vertretung verfügt, ist eine gute Nachricht für die Branche – sagte er.
Nach Auffassung des Fachmanns ist es sicher, dass das Sparmaßnahmen enthaltende Paket auch dem Fremdenverkehr seinen Stempel aufdrückt.
Von einer selbständigen Fachvertretung erhofft sich László Veiland auch finanzielle Selbständigkeit. Der Vorsitzende des Touristikamtes des Komitats sagte, dass die Branche über die im Vergleich zu den vorhergehenden Nachrichten positiven Veränderungen erfreut ist, doch in Zusammenhang damit ist ungewiss, wie die Struktur konkret aussieht. „Wir wissen, dass das Ungarische Touristikamt abgeschafft wird, doch wir erfuhren nicht, was mit der Marketingorganisation wird, wie die Turizmus Rt. weiter tätig sein wird“, fuhr er fort. „Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass die Gebietsentwicklung und der Tourismus gesonderte Staatssekretariate erhalten, in dem Fall kann die wie im vergangenen Jahr aus Mitteln der Gebietsentwicklung erfolgende Finanzierung der Branche auch eine finanzielle Selbständigkeit erhalten.“