Lebhafte Diskussion in Siófok

Der Boden wird den Siófokern unter den Füßen warm

Seit Monaten erregt die Rekonstruktion des Hauptplatzes von Siófok mit verschwenderischen, beheizbaren Fußwegen die Gemüter – stellt der Stadtverordnete Péter Kelemen fest, der Bürgermeisterkandidat der Sozialisten ist. Laut Árpád Balázs, dem dem Fidesz angehörenden Bürgermeister, läuft im Zentrum eine seit langem geplante und von der Stadtverordnetenversammlung angenommene Investition.

Nach Plan sollte noch im September der erneuerte Hauptplatz von Siófok übergeben werden, dessen Rekonstruktion rund 120 Millionen Forint kostet. Die Leitung der Hauptstadt des Balaton untersagt zwar seit langen Jahren Bauarbeiten während der Hauptsaison, in der diesjährigen Hauptsaison machte sie jedoch das Zentrum selbst zum Baugelände.

Laut Péter Kelemen, dem sozialistischen Stadtverordneten mit Ambitionen auf das Amt des Bürgermeisters, kann es kein Zufall sein, dass die Stadtleitung die Durchführung der Investition noch vor den Kommunalwahlen durchdrückte. Wie er ausführte, erregt ganz unabhängig von den parteipolitischen Sympathien die Rekonstruktion des Fö tér die Gemüter der Einwohner. Nach seinem Bericht bestätigte die Stadtverordnetenversammlung, darunter auch er selbst, ein Dutzend Beschlüsse der Selbstverwaltung über öffentliche Beschaffungsverfahren, in der die erwähnte Investition in einer Zeile abgehandelt wurde, mehr Informationen erhielt er nicht dazu. Seiner Meinung kann es zwar nicht gesetzwidrig, doch in jedem Falle unethisch genannt werden, wenn der Bürgermeister ohne die Information der Stadtverordnetenversammlung und der Stadtbevölkerung unerwartet die Umgestaltung des Platzes inmitten des Sommers anordnete, der Stadtverordnete beklagt, dass als Teil der Investition solch ein Luxus realisiert wird wie beheizbare Fußwege des Platzes, er hält die Begründung dieser Geldverschwendung für zynisch, laut der die Lösung im Winter statt der Behandlung mit Salz eine umweltschonende Schneeräumung ermöglicht. Nach seiner Meinung ist es unannehmbar, dass die Anwohner oder die Stadt die zusätzlichen Kosten der Beheizbarkeit des Hauptplatzes tragen. Péter Kelemen ist der Auffassung, dass es, wenn wirklich viel Abwärme anfällt, die Pflicht der Selbstverwaltung wäre, damit die Lasten der Stadtbewohner zu senken und sie nicht zur Beheizung der Fußwege zu benutzen.

Die Erneuerung des Hauptplatzes in dem vom Fremdenverkehr lebenden Siófok ist ein seit langem gehegter Plan, um den Platz damit auch zum Austragen von Veranstaltungen nutzen zu können. In der ersten Bauphase erhielt der Statuenpark im vergangenen Jahr einen neuen Steinplattenbelag – erfuhren wir von Árpád Balázs, dem Bürgermeister. In der zweiten Bauphase wurden in den letzten Monaten der Platz, seine Straßenstruktur, die Straßendecken und die Grünanlagen völlig neu gestaltet. Unter Beachtung der Bedürfnisse der Gehbehinderten schlossen sich der Investition auch einige in der Nachbarschaft des Platzes ansässige Privatunternehmer an, mit deren Unterstützung die weiteren Abschnitte der Fußwege erneuert werden und ein Café eine Terrasse erhielt. Nach der Aussage des Bürgermeisters hatte man sich zu diesem Zweck um die Fördermittel der Union bemüht, sie aber leider nicht erhalten. „Die erste Phase der Rekonstruktion des Hauptplatzes hatte der Balaton Entwicklungsrat mit einigen Millionen Forint unterstützt, doch die teurere zweite Phase bestritten wir voll und ganz aus eigenen Mitteln. Die Bauarbeiten mussten im Sommer in den Schulferien durchgeführt werden“, teilte Balázs Árpád mit – weil von dem betroffenen Platz die einzige Unterführung der Hauptverkehrsstraße erreicht werden kann, die zur Schule führt. Auf die beheizbaren Fußwege eingehend sagte er, dass in mehreren ungarischen Städten, darunter auch in solchen, die in der Hand der Sozialisten sind wie beispielsweise Pécs, es einen beheizbaren Fußwegbelag gibt. (Die zuständige Abteilung der Selbstverwaltung von Pécs teilte auf Nachfrage das Gegenteil mit. Die Pécser haben keine Ahnung davon, dass es bei ihnen irgendwo eine beheizbare öffentliche Fläche gibt und planen auch keine solche – fügte man hinzu.) Diese Lösung ist für Einwohner von Siófok nicht mit Mehrkosten verbunden und wird auf lange Sicht auch das Budget der Selbstverwaltung weniger belasten, als es die bisherige Schneeräumung und Eisentfernung tat – erklärte Árpád Balázs.

Auf die Vorwürfe von Kelemen Péter eingehend sagt der Bürgermeister, dass der Stadtverordnete zwar nicht dem die Platzrekonstruktion enthaltenden diesjährigen Budget, wohl aber der Vorlage für das öffentliche Beschaffungsverfahren der Investition zustimmte, deshalb wirft es nur ein Licht auf ihn selbst, wenn er jetzt behauptet, nichts davon gewusst zu haben. Der Stadtverordnete hätte die Gelegenheit gehabt, sich über eine der wichtigsten Investitionen der Stadt genauer zu informieren – stellte der Bürgermeister fest.

Damit die den Hauptplatz betreffenden Abschnitte des Fußweges beheizbar sind, werden Kosten von rund 8-10 Millionen Forint aufgewendet, die nach den Berechnungen der Selbstverwaltung in 3-4 Jahren wieder hereinkommen – sagte Tamás Király, der zuständige Fachmann der das System ausbauenden, zu 100 Prozent im Eigentum der Selbstverwaltung befindlichen Termofok Kft. Nach seinem Standpunkt macht das Streuen des bisher an den eisigen Wintertagen verwendeten Salz-Sandgemischs den Belag der Fußwege kaputt, verschmutzt die Umwelt und ist gleichzeitig keine sehr effiziente Lösung. Die bei der Beheizung der umliegenden Gebäudekomplexe anfallende Abwärme bietet die Möglichkeit, die Schnee- und Eisbeseitigung im Zentrum von Siófok auf moderne Weise lösen zu können. In dem Fußweg-Heizsystem wird zum Heizen der Wohnungen der Einwohner nicht mehr nutzbare, doch zur Beheizung von Fußwegen noch geeignete Abwärme kreisen, deren erneute Erwärmung mit messbaren Mehrkosten einhergeht. Das Ausmaß der Mehrkosten – das die Selbstverwaltung bezahlt – übersteigt nicht die Kosten der Anstellung und Beaufsichtigung von Schneearbeitern sowie der Streuung des Salz- und Sandgemischs – informierte der Fachmann.