Protest auf der Straße 67 zwischen Balatonlelle und Látrány
Die Straße 67 wurde zwischen Balatonlelle und Látrány am 6. Oktober von rund sechzig Landwirten und Winzern halbseitig gesperrt, am Nachmittag nahmen die Protestierenden jedoch ab, denn viele hatten sich auf den Weg in die Hauptstadt gemacht, um dort zu demonstrieren. Viele Landwirte kamen mit dem eigenen Fahrzeug zur Demonstration, denn in der Gegend wurde gerade der Wein gelesen und die Ernte eingebracht. Der eine oder andren Lastwagen fuhr aus der Wagenschlange, um einen Auftrag zu erledigen, dann kam er wieder. Zwischen den Landmaschinen standen vom altersschwachen IFA bis zu den modernsten Traktoren die verschiedensten Typen.
Die Landwirte der Gegend fassten ihren Protest auf einem Handzettel in Punkten zusammen, laut dem sie in erster Linie gegen die die Familien- und Kleinbetriebe belastenden bürokratischen Maßnahmen sowie die die Direktvermarkter in den Ruin treibende 20-prozentige Umsatzsteuer und den Kompensationszuschlag in Höhe von 12 Prozent protestieren. Der die örtliche Demonstration organisierende Látrányer Winzer Dr. Sándor Gombos erklärte, dass das den Grunderwerb durch Finanz- und ausländische Investoren ermöglichende Gesetz über das Ackerland, weiterhin das schwache Auftreten gegenüber genmanipulierten Lebensmitteln die größten Probleme der Landwirtschaft sind. Letzteres belastet vor allem die Winzer, da mit genveränderter Hefe vergorene Weine massenweise in das Land eingeführt werden, was für die Winzer vom Südbalaton, die fast die Hälfte der Landwirte dieser Gegend ausmachen, eine starke Konkurrenz bedeutet. Gombos erwähnte unter den großen Problemen der Landwirtschaft auch die Unsicherheiten beim Interventionsaufkauf von Mais. Die örtliche Demonstration wird – wie er unterstrich – solange fortgesetzt, bis die Ziele erreicht sind. Der Landwirtschaftsminister ist allerdings außerordentlich beliebt: „Nicht der Jóska ist das Problem” – meinen viele der Demonstranten, denn er tut alles, was möglich ist, doch damit sich die Regierungspolitik zum Guten wendet, halten sie die Ablösung von Ferenc Gyurcsány für unbedingt nötig.
Laut dem Látrányer Milch-, Fleisch – und Futterproduzenten Zoltán Udvari ist die 20-prozentige Umsatzsteuer die größte Last, die jeden Bereich der Landwirtschaft in Mitleidenschaft zieht. Wie er ausführte, versteht er die strikten Maßnahmen zwar, doch er lehnt die von Gyurcsány geführte Regierung, die die Landbevölkerung belastenden Maßnahmen und die Änderung des Gesetzes über das Ackerland ab.
Török Tünde