14.000 Jahre in der Erde verborgen

Mammut wurde den Studenten anvertraut

Die Überreste von zwei Mammuts wurden in der Nähe von Csajág in der Erde gefunden. Die Funde gelangten in das Zircer Naturwissenschaftliche Museum des Bakony. Die Kopien werden später im Naturkundemuseum der Universität ELTE zu sehen sein. Wenn alles gut geht.

In diesem Jahr stieß man auf drei Mammutfunde. Das ist eine überraschende Anzahl, wenn man in Betracht zieht, dass bisher in den vergangenen einhundert Jahren in Ungarn insgesamt vier Mammutskelette gefunden wurden. Von den diesjährigen Fundstücken wurden zwei in der Nähe von Csajág im Komitat Veszprém und eines in der Nähe von Zók in der Baranya entdeckt. Die Knochen des letzten Fundstücks wurden in den Lehrstuhl für Geologie der Pécser Universität gebracht.

In Csajág förderten die Arbeitsmaschinen zuerst irgendein undefinierbares Stück zu Tage, von dem sich dann herausstellte, dass es der Zahn eines Mammuts ist. Nach dem Durchsuchen der Erde kamen weitere Knochen zum Vorschein, die, wie sich später herausstellte, die Überreste von zwei Mammuts sind. Das kleinere Exemplar, ein Baby, wird anderthalb Jahre alt gewesen sein, als es zugrunde ging. Auch das größere war kein ausgewachsenes Tier. Aus den Spuren ist abzulesen, dass sie in einem vom Wasser ausgewaschenen Gelände zugrunde gingen. Wegen der an den Knochen entdeckten Spuren von Nagezähnen nimmt man an, dass sich nach ihrem Tod die kleineren Nagetiere der Gegend an ihnen sättigten. Die Aasfresser schadeten den Überresten kaum, denn 60 Prozent der vor ungefähr 14.000 Jahren zugrunde gegangenen Lebewesen blieben erhalten.

Das Bergen der Funde leitete das Zircer Naturwissenschaftliche Museum des Bakony, doch sofort kamen auch die sich für Mammuts interessierenden Studenten András Szabolcs Sóron und Attila Virág. Die Geologiestudenten der ELTE im dritten Studienjahr halfen beim Bergen der Knochen, beim Packen der Fundstücke in Kisten zusammen mit der Erde und beim Beladen des Fahrzeugs. Da die Zircer Fachleute sich normalerweise nicht mit Wirbeltieren befassen, hängt es vom Fachwissen der Studenten ab, in welchem Zustand die Mammutknochen in den Fundus des Museums gelangen. Attila Virág nimmt es nicht persönlich, als man sagt, dass in diesem Bereich vielleicht die Arbeit ein über mehr Erfahrung verfügender Paläontologe durchführen sollte. Doch diejenigen, die in Frage kamen, hatten keine Zeit, so blieb die Arbeit an ihm hängen. Nach der entsprechenden Restaurierung werden die Überreste im Zircer Museum ausgestellt, doch bis dahin werden noch Jahre vergehen. Zuvor müssten noch zehn Millionen für die Ausstellungskosten beschafft werden. Laut Plan bleibt auch die ELTE nicht außen vor. Wenn alles gut läuft, werden die Kopien im Laufe des nächsten Jahres in dem Naturkundemuseum der Universität ausgestellt.