Kein Gast kommt nach Somogy, um in Trachten gekleidete Puppen zu sehen
45 Milliarden Forint kann die Region Südtransdanubien in den nächsten Jahren für die Entwicklung des Fremdenverkehrs ausgeben. Das Regionale Operativprogramm stellt Mittel für die Erweiterung der Unterkünfte, das Heben des Niveaus der Gastronomieeinheiten und ein effizientes Marketing zur Verfügung.
Die große Frage wird sein, ob die Betreiber von Bädern in der Lage sein werden, zu den Ausschreibungen den nötigen Eigenanteil zu sichern. Miklós Miszler, der Direktor der Entwicklungsagentur Südtransdanubien, sagte das auf der Konferenz in Barcs, die das Somogyer Unternehmerzentrum für die Akteure des Thermaltourismus in Südsomogy veranstaltete. „Der Entwicklung des Tourismus kommt eine wichtige Rolle zu, doch die Sichtweise wird anders sein als bisher“, sagte der Leiter der Entwicklungsagentur. „Man muss endlich einsehen, dass nicht jeder Ort in Südtransdanubien touristische Anziehungskraft besitzt, diese Fremdenverkehrsinitiativen dürfen nicht zu Lasten der anderen unterstützt werden. Wir legten die Gebiete mit touristischer Bedeutung fest: In Somogy ist das in erster Linie der Südbalaton, Kaposvár und das Dráva-Gebiet.“ István Németh, der Generaldirektor des Pannon Thermal-Clusters, sprach darüber, dass man lernen muss zu kooperieren, das gelingt heute noch kaum. „In Somogy werden viele Bäder betrieben, das ist an sich nicht schlecht.“, sagte er. „Die Goldschmiede fürchteten die Konkurrenz nicht, wenn sie sich an einer Stelle ansiedelten und ihre Gasse ist auch heute noch für den Fremdenverkehr von Bedeutung. Im an Thermalbädern reichen Mitteleuropa könnte Südtransdanubien in dieser Hinsicht auch eine Art Gasse der Goldschmiede sein“, sagte er. Als größten Mangel erwähnte er das Fehlen der Verkehrsinfrastruktur. Die aus dem Westen kommenden Gäste müssen sich mit den Besonderheiten des ungarischen Verkehrs herumschlagen, wir haben umsonst Schätze in unserem Land, wenn wir sie nicht zur touristischen Attraktion umformen. „Kein Mensch kommt nur deshalb hierher, um die in Trachten gekleideten Puppen und Heimathäuser zu besichtigen“, betonte István Ormai, der Bürgermeister von Nagyatád. „In Südsomogy sind die Dráva, die Thermal- und Heilbäder sowie die Jagd geeignet, Besucher in die Gegend zu ziehen.“ Ferenc Feigli, der Bürgermeister von Barcs, sprach darüber, dass es wirklich an der Zeit sei zu kooperieren, denn nur die Gebiets- und regionalen Ausschreibungsbewerbungen haben Aussicht auf Erfolg.