Leichtsinn der Badegäste am Balaton bringt dem Rettungsdienst am „ungarischen Meer“ in dieser Saison besonders viel Arbeit. Damit setzen sich die Tendenzen der vergangenen Jahre fort, schreibt die Zeitung „Népszabadság“. Innerhalb weniger Tage mussten die Retter Dutzende Male in den Einsatz und in noch mehr Fällen konnten sie durch Warnungen Schlimmes verhindern. Immer wieder bringen sich Urlauber durch Alkohol, Missachtung der Bestimmungen und der Gefahren des Sees in Gefahr.
Die häufigste Unfallursache ist nach Erfahrung der Wasserretter, dass Menschen mit erhitztem Körper ins Wasser springen und dann ohnmächtig werden. Auch alkoholisierten Badegästen müssen sie oft zu Hilfe eilen. Oft geraten Kinder in Gefahr, weil sie nicht beaufsichtigt werden. Erst kürzlich entging ein fünfjähriges Mädchen nur dank der Aufmerksamkeit eines Wasserretters dem sicheren Tod: Seine Eltern hatten es am Nordufer im Wasser ohne Aufsicht gelassen. Bei niedrigem Wasser rutschte das Kind aus, verlor seinen Schwimmring, schluckte Wasser und drohte zu ertrinken. Im buchstäblich letzten Augenblick hob der Retter des Kind aus dem See.
Im vorigen Jahr mussten in der Hauptsaison fast 200 Menschen aus unmittelbarer Lebensgefahr gerettet werden. Sieben Menschen ertranken, nur zwei von ihnen bei Sturm und fünf bei Windstille.