Acht Monate mit toter Großmutter

Die Nachricht erinnert an den Hitchcock-Thriller „Psycho“: In der südungarischen Komitatsstadt Pécs/Fünfkirchen lebte ein 22-jähriger Mann acht Monate lang in einer Wohnung zusammen mit seiner toten Großmutter. Nur ein Zufall brachte den Tatbestand an den Tag, hieß es bei der Polizei.

Bei einer Fahndungsaktion suchten Polizisten auch die Wohnung des jungen Mannes auf, um sich nach einem Bruder der inzwischen toten Frau zu erkundigen. Der Enkel sagte, seine Oma sei unterwegs auf einem Spaziergang. Damit gaben sich die Polizisten nicht zufrieden, sondern erkundigten sich in der Nachbarschaft nach der Frau, die aber in letzter Zeit niemand gesehen hatte. Danach verschafften sie sich Zugang zu der Wohnung, wo sie den Leichnam der Großmutter eingetrocknet vorfanden.

Der junge Mann ließ seine tote Großmutter wahrscheinlich deshalb nicht beisetzen, weil er ihre Rente weiter kassieren wollte, ergaben bisherige Ermittlungen. Er wurde zunächst in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Außerdem soll er wegen Betrugs und unterlassener Hilfeleistung zur Verantwortung gezogen werden, was ihm eine Gesamtstrafe von bis zu fünf Jahren Gefängnis einbringen könnte.