Ratgeber Garten – September 2009 – Gärtnern im Einklang mit der Natur

Hausgemachter Pflanzenschutz, Pflanzen zur Schädlingsabwehr, Heilsames Gemüse, Ansetzen von Brühen und Jauchen, Markttage, Gärtnern nach dem Mond im September, Aktuelles aus dem Tomatenparadies

Gärtnern im Einklang mit der Natur

Hausgemachter Pflanzenschutz

Wildkräuter und Heilpflanzen – Die grüne Apotheke des Bio-Gärtners. Die Natur hält nicht nur Heilkräuter für Menschen und Tiere bereit, sondern auch viele Pflanzen, die unsere Gartengewächse vor Schaden bewahren. Jeder Bio-Gärtner sollte diese grüne Apotheke kennen und nutzen. Pflanzenjauchen, Kräutertees und Spritzbrühen sind leicht herzustellen. Die hausgemachten Pflanzenschutzmittel sind wirkungsvoll und sehr preiswert herzustellen und helfen, Schädlinge und Pilzkrankheiten ohne Einsatz von Giften in den Griff zu bekommen. Verwendet werden frische oder getrocknete Pflanzenteile, welche Sie aus dem eigenen Garten ernten oder im Fachgeschäft, der Gärtnerei Ihres Vertrauens oder im Bio-Spezialversand kaufen können. Selbstgeerntete Heilpflanzen werden an einem luftigen, trockenen, schattigen Platz zum Trocknen aufgehängt und anschließend in luftdicht verschlossenen Schraubgläsern aufbewahrt.

Pflanzen zur Schädlingsabwehr

  • Beinwell: gedeiht wild an feuchten Stellen. Kann auch gut im Garten angebaut werden, braucht aber viel Platz. Jauche aus Stängeln und Blättern, welche mehrmals im Jahr geerntet werden können ist stickstoff- und kalireich. Dünger, Verwendung als Jauche auch gemischt mit Brennnesseln.
  • Brennnessel: gedeiht fast auf jedem Boden, gilt aber als Zeigerpflanze für nährstoff- und humusreiche Böden. Meist wird sie als lästiges Unkraut bekämpft, da viel zu wenig bekannt ist welch hervorragendes Heilkraut und Gärtnerhilfsmittel sie ist. Die Brennessel ist überaus reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die beste Zeit zum Sammeln frischer Brennnessel sind die Monate Juni bis September, laufend geerntet hält sich auch die Samenbildung in Grenzen. Verwendung als Jauche ist ein hervorragender Dünger, Kaltwasserauszug zur Schädlingsabwehr, Tee und Spritzbrühe zur Pflanzenstärkung.
  • Farnkraut: kommt bevorzugt in Mischwäldern vor und wird von Juni bis September geerntet. Farnkraut ist sehr reich an Kali. Jauche und Kochsud finden bei Kalimangel Anwendung.
  • Knoblauch: Die Stinkezwiebel gehört zu den ältesten Heilpflanzen der Erde. Knoblauch enthält schwefelhaltige ätherische Öle und eine Vielzahl anderer Wirkstoffe. Die Pflanze wirkt in erster Linie bei Bakterien- und Pilzerkrankungen. Jauche, Tee, Kaltwasserauszug und Spritzbrühe kommen zum Einsatz. Außerdem wirkt eine Beipflanzung von Knoblauch bei sehr vielen Pflanzen stärkend.
  • Rainfarn: Der Rainfarn ist nicht mit den Farnen verwandt. Mit seinen gelben , knopfförmigen Blüten und seinen Farnähnlichen Blättern wächst er oft an Feld und Wegrändern. Alle Teile der Pflanze sind giftig und gegen Ungeziefer alle Art wirksam, sollten aber nur in Notsituationen bei extremem Schädlingsdruck eingesetzt werden, da auch die Nutzinsekten mit getötet werden. Anwendungsform Brühe. Die Wirkung bezieht sich in erster Linie auf auf saugende und Blattfressende Schädlinge, deshalb ist eine Spritzung in den kühleren Morgenstunden wenigstens einigermaßen Nützlings schonend.
  • Schachtelhalm: Schachtelhalm wird im Volksmund auch Katzenschwanz oder Zinnkraut genannt. Er ist reich an Kieselsäure. Von Mai bis Ende August ist Sammelzeit. Gesammelt wird die ganze Pflanze ohne Wurzeln. Der Absud aus Schachtelhalm stärkt die Pflanzen gegen Pilzkrankheiten. Vorbeugend im Frühling gespritzt, im Gegensatz zu allen anderen Spritzungen sollen Schachtelhalm-Behandlungen bei Sonnenschein durchgeführt werden. Dazu den Schactelhalm 24 Stunden im Kalten Wasser quellen lassen und danach imn diesem Wasser langsam zum Köcheln bringen. ca. 2 Stunden auf kleiner Flamme köcheln lassen, abkühlen, filtern, 1 zu 5 verdünnen und spritzen. Übriggebliebener Sud hält sich in dunkler Flasche mehrere Monate.
  • Zwiebel: Die Zwiebel dürfte als Heilpflanze ebenso lange bekannt sein wie der Knoblauch. Die Hauptwirkstoffe sind schwefelige ätherische Öle, welche in erster Linie bei der Abwehr von Pilzkrankheiten Anwendung finden. Kaltwasserauszug und Jauche sind die häufigsten Anwendungsformen.
  • Verschiedene Heilkräuter: Als Zusatz zur Brennesseljauche eignen sich besonders einige Küchenkräuter. Schnittlauch, Petersilie, Minze, Ysop, Löwenzahn, Schafgarbe und Hirtentäschel sind solche Kandidaten. Einfach eine Handvoll gemischter Kräuter zur Jauche geben.

Heilsames Gemüse

  • Tomaten: Aus den stark riechenden Tomatenblättern wird eine Brühe oder ein Kaltwasserauszug angesetzt, die hervorragend zur Schädlingsabwehr geeignet ist. Auch die Tomatenblätter einfach als Mulch liegenlassen verwirrt so manchen Schädling. Besonders der Kohlweißling lässt sich von Tomaten gut ablenken.
  • Kohl: Eine Jauche aus den Äußeren Blättern der verschiedenen Kohlarten wirkt besonders stärkend auf viele Gemüsepflanzen. Bewährt hat sich eine Mischung aus Brennessel und Kohljauche, besonders bei der Jungpflanzenanzucht.
  • Rhabarber: der Absud aus frischen Rhabarberblättern wirkt sehr gut gegen schwarze Läuse an Bohnen.

Ansetzen von Brühen und Jauchen

ls Faustregel kann man folgende Mengen verwenden: Auf 10 Liter Wasser ca 1 Kg frisches Kraut oder 150 Gramm getrocknete Pflanzen. Die folgenden Grundrezepte sind auf die meisten pflanzlichen Hilfsmittel anwendbar.

  • Pflanzenjauche: ist ein flüssiger Dünger, welcher aus Pflanzenteilen und Wasser hergestellt wird. Die Jauche muß vergären, das geschieht am besten in einem Kunststoffass. Für kleine Gärten reicht auch ein 10 Liter Eimer. Metallgefäße sollten nicht verwendet werden, da es zwischen Metallen und der Jauche zu unerwünschten chemischen Reaktionen kommen kann. Geben Sie die Pflanzenteile in das Gefäß und gießen Sie nach Möglichkeit Regenwasser darüber, aber lassen Sie ca. 10cm zum oberen Rand frei, denn die Jauche beginnt bei der Gärung zu schäumen. Machen Sie sich nach Möglichkeit einen Deckel mit Fliegengaze, er verhindert das Ansiedeln einer Mückenbrutkolonie und lässt trotzdem genug Luft für die Gärung durch. Jetzt noch täglich einmal umrühren und nach 2 -3 Wochen, wenn die Brühe aufhört zu gären haben Sie die fertige Pflanzenjauche. Besonders bewährt hat sich eine Mischung aus Brennesseln, Beinwell und Löwenzahn. Die Jauche wird 1 zu 10 verdünnt an die Wurzeln der Pflanzen gegossen. Diese Art zu düngen stärkt die Pflanzen von innen und trägt so zum biologischen Pflanzenschutz bei.
  • Pflanzenbrühe: Die vorgegebene Pflanzenmenge wird zuerst für 24 Stunden in kaltem Regenwasser angesetzt, danach auf kleiner Flamme ca. 30 Minuten geköchelt. Nach dem Erkalten abfiltern, nach Anweisung verdünnen und zur Spritzung verwenden.
  • Kaltwasserauszug: Die frischen Pflanzenteile werden 12 – 24 Stunden in kaltem Regenwasser angesetzt. Das gilt vor allem für die beißende Brennesselbrühe gegen Läuse aller Art. die beißenden Inhaltsstoffe bleiben nicht länger als 1 Tag wirksam, deshalb immer wieder frisch ansetzen. Tomatenblätter-Auszug wird gleich hergestellt, braucht aber nur 2 – 3 Stunden.
  • Tee: Kräutertee für den Garten wird auf die gleiche Weise hergestellt wie Arzneitee für die Menschen. Die vorgegebene Menge Pflanzenteile wird mit kochendem Wasser übergossen, 10 – 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen.

Markttage

Jeden Samstag sind wir in Tihany auf dem neu gegründeten Ökomarkt und jeden Sonntag in Káptalantóti auf dem Ökomarkt bei der Liliengärtnerei von 8 Uhr bis 14 Uhr mit unseren Produkten vertreten.

Gärtnern nach dem Mond im September

Fruchttage: 1, 8, 9, 17, 18, 26, 27. An Fruchttagen im zunehmenden Mond ist das Säen, Pflanzen und Ernten von fruchttragenden Pflanzen besonders begünstigt. Bei abnehmendem Mond Schnittarbeiten. Wurzeltage: 2, 3, 10, 11, 12, 19, 20, 21, 28, 29, 30. Die Wurzeltage sind besonders günstig zur Aussaat, Pflanzung und Pflege von Wurzel- und Knollengemüse. Blütentage: 4, 5, 13, 14, 22, 23. Blütentage wirken sich positiv auf Pflegearbeiten und Aussaat von Blumen und Blütenpflanzen, sowie Heil- und Küchenkräutern bei denen die Blüten Verwendung finden aus.Blatttage: 6, 7, 15, 16, 24, 25. An Blatttagen sollten Salate, Blattgemüse und Kräuter bei denen das Blattwerk Verwendung findet gesät und gepflanzt werden.

Stammtisch in Kehida

JJeden Freitag ab 18 Uhr findet in Kehida, gegenüber des Thermalbades, im gemütlichen Restaurant „ Mediterran Ételbàr“ der Stammtisch für Hobbygärtner und Naturfreunde statt. Walter Schneider wird im September 2009 ab 1900 Uhr anwesend sein und gerne mit Tipps und Ratschlägen zur Verfügung stehen. Der Stammtisch ist unverbindlich und die Küche vorzüglich.

Aktuelles aus dem Tomatenparadies

Unser Hofladen ist im September wieder Montag, Dienstag und Donnerstag, Freitag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Mittwoch und am Wochenende Öffnungszeiten nur nach telefonischer Absprache unter 06-30-9142456. Im Angebot sind hausgemachte Marmeladen und Säfte aus 100% ungespritzten Früchten, Kräutertees, Apfel und Kräuteressige, Knoblauch-Ingwertinktur sowieBoden und Pflanzenhilfsmittel, Verfrühungsfließ und Mulchfolie. Getrocknete Brennesseln und Schachtelhalm als Tee und als Pflanzenhilfsmittel. Im September finden wieder während der Öffnungszeiten immer zur vollen Stunde die bewährten Tomatenführungen mit Verkostung statt. Der Preis beträgt pro Person 1500 Ft. Im Preis enthalten ist ein Gutschein zum Einkauf im Hofladen im Wert von 500 Ft. oder ein Kilo selbstgepflückte Tomaten.

Natürlich steht Ihnen Öko-Gärtner Walter Schneider für alle Fragen zu Permakultur, Bio Anbau, Tomaten und Paprika persönlich, telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

Informationen

Walter Schneider
Paradicsom – Kert Almásháza
8935 Almásháza, Béke ut. 23
Tel. 0036 (30) 9142456
tomatenparadies@vollbio.de
www.tomatenparadies.gmxhome.de