Den Beteiligten an Serienmorden gegen Angehörige der Roma-Minderheit in Ungarn könnte ein Indizienprozess bevorstehen. Das lässt sich aus einem Bericht der Zeitung „Népszabadság“ folgern, die einerseits von einer sicheren Beweislage gegen die Todesbrigade spricht, andererseits aber auch schreibt, dass die Tatverdächtigen nach wie vor zu keiner Aussage bereit sind. Jedenfalls könne die Polizei zweifelsfrei die Schuld der Mitglieder der im Zusammenhang mit den Roma-Morden berüchtigten Todesbrigade beweisen. Das gelte auch, wenn sie in der weiteren Phase des Verfahrens nicht reden.
Unter Berufung auf Polizeiquellen schreibt das Blatt, dass es in der Sache keine weiteren Verdächtigen geben werde. Die Polizei sei zu dem Standpunkt gelangt, dass die Todesbrigade aus vier Mitgliedern keine Auftraggeber, Anstifter oder Geldgeber hatte.
Die Mordserie, um die sich die Ermittlungen drehen, hatte am 21. Juni 2008 begonnen. Innerhalb von 13 Monaten führte die Todesbrigade neun Angriffe aus, bei denen sechs Roma getötet und mehrere Häuser schwer beschädigt wurden.