Pence weicht Frage nach Bedrohung durch Klimawandel aus

Donald Trumps Stellvertreter Mike Pence und die demokratische Vize-Kandidatin Kamala Harris treffen weniger als vier Wochen vor der US-Wahl in ihrer einzigen TV-Debatte aufeinander.

US-Vizepräsident Mike Pence ist bei der Debatte der Vize-Kandidatin vor der Präsidentschaftswahl der Frage ausgewichen, ob er den Klimawandel für eine existenzielle Bedrohung hält.

«Das Klima ändert sich, wir werden der Wissenschaft folgen», sagte der Stellvertreter von US-Präsident Donald Trump am Mittwochabend (Ortszeit) in Salt Lake City. Die Vizekandidatin der US-Demokraten, Kamala Harris, bezeichnete den Klimawandel als «eine existenzielle Bedrohung für uns als Menschen».

Harris kündigte an, sollte der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden am 3. November die Wahl gegen Trump gewinnen, würden die USA dem Pariser Klimaschutzabkommen «mit Stolz» wieder beitreten.

Trump hat den Ausstieg aus dem Abkommen angekündigt. Pence sagte am Mittwoch, eine Rückkehr zu dem Vertrag und der von Teilen der Demokraten angestrebte «Green New Deal» werde amerikanische Jobs vernichten. Harris erwiderte, die von Biden angestrebten Reformen für erneuerbare Energien würden zahlreiche neue Arbeitsplätze schaffen.

Biden hatte bei der TV-Debatte mit Trump in der vergangenen Woche gesagt, der «Green New Deal» sei nicht Teil seines Plans. Die linke Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez und der demokratische Senator Edward Markey hatten den «Green New Deal» im vergangenen Jahr in den Kongress eingebracht. Das Vorhaben sieht einen gewaltigen Kraftakt der Regierung zur Bekämpfung des Klimawandels vor.

Zudem hat US-Vizepräsident Pence keine Angaben zu seiner möglichen Rolle für den Fall gemacht, sollte US-Präsident Donald Trump eine Wahlniederlage am 3. November nicht akzeptieren. «Ich denke, wir werden diese Wahl gewinnen», sagte Pence.

Die Moderatorin Susan Page hatte ihn gefragt, was seine Verantwortung in einem solchen Szenario wäre. Trump will sich nicht darauf festlegen, dass er das Ergebnis bei einer Niederlage akzeptieren wird. Zuletzt wollte der Republikaner auch nicht zusichern, dass es eine friedliche Machtübergabe geben werde.

Die Vizekandidatin der Demokraten, Kamala Harris, forderte die Amerikaner zur Stimmabgabe auf. «Wir werden gewinnen. Und wir werden niemandem erlauben, unsere Demokratie zu untergraben.» Harris zieht als Vize von Joe Biden in die Wahl.

Pence warf den Demokraten vor, in den vergangenen dreieinhalb Jahren versucht zu haben, das Wahlergebnis von 2016 zu kippen. Er spielte damit auf die Russland-Untersuchungen des FBI gegen Trumps Wahlkampfteam und auf die Ukraine-Affäre an. Letztere hatte zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen Trump geführt. Mit der Mehrheit seiner Republikaner im Senat war der Präsident freigesprochen worden.

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