Pflanzenanzucht auf der Fensterbank – Ratgeber Garten – Februar 2010

Pflanzenanzucht auf der Fensterbank, Clematis, Dahlien, Saatbeete und Nistkästen, Wenn der Garten wieder auftaut, erste Freilandaussaaten, Obstbaumschnitt, Gärtnern nach dem Mond im Februar, Aktuelles aus dem Tomatenparadies

Pflanzenanzucht auf der Fensterbank

Die Anzucht von Pflanzen auf der Fensterbank ist kostengünstig und leicht zu bewerkstelligen. Schon in wenigen Wochen können Sie damit beginnen, Ihre Lieblingstomaten oder Blumen auszusäen – einen geschützten, hellen Platz vorausgesetzt. Das macht nicht nur Spaß, Sie sparen auch einiges an Geld und Zeit. Ab Mitte Februar können Sie beginnen. Sommerblumen und Gemüse auf einer frostsicheren und hellen Fensterbank vorzuziehen. So haben Sie rechtzeitig zum Beginn der Pflanzsaison vorgetriebene Jungpflanzen mit einem deutlichen Entwicklungsvorsprung.

Was brauchen Sie?

Sämereien, Aussaaterde und passende Schalen bzw. Töpfe. Ein Andrückbrett hilft beim Andrücken des lockeren Substrates um zu gewährleisten, dass die Samen möglichst guten Erdkontakt haben. Eine Plastikhülle oder ein transparenter Deckel schützt vor dem Austrocknen. Nicht vergessen: regelmäßig Lüften oder ein paar Löcher in die Folie.

Tipps zur Aussaat

Füllen Sie zunächst die Pflanzerde locker in das dafür vorgesehene Gefäß. Leichtes Andrücken gibt der späteren Pflanze Halt. Nun das Saatgut möglichst gleichmäßig ausbringen. Bei großen Samenkörnern ist dies kein Problem. Feine Samen wie z.B. die des Mohns können Sie mit etwas Sand mischen, so lässt er sich gleichmäßiger ausstreuen. Nun noch einmal andrücken und eine dünne Schicht Erde darüber sieben. Nun die Saatschale an einen passenden Platz stellen. Direktes Sonnenlicht sollte vermieden werden. Samen haben einen bevorzugten Temperaturbereich, der für ein optimales Keimen wichtig ist. Dieser ist unbedingt einzuhalten. Ebenfalls wichtig zu beachten ist, ob es sich um Licht- oder Dunkelkeimer handelt!
Bei Lichtkeimern ist dies immer auf der Verpackung vermerkt. Wenn kein Hinweis auf Lichtkeimung zu finden ist, handelt es sich immer um Dunkelkeimer.

Halten Sie die Erde und damit die Samen in der ersten Zeit permanent feucht. Zuviel Wasser schadet dagegen, nach dem Auflaufen der Samen verstärkt lüften und die Feuchtigkeit reduzieren. Besonders Sämlinge sind anfällig gegen Pilzerkrankungen, und Pilze vermehren sich besonders gut in feuchtwarmer Umgebung. Ist eine Saatschale infiziert, können Sie nur noch versuchen, die gesunden Pflanzen möglichst schnell umzupflanzen.

Vereinzeln

Wenn die Pflänzchen zu wachsen beginnen und sich gegenseitig berühren, ist der Zeitpunkt gekommen, die jungen Pflanzen zu vereinzeln. Wenn Sie zu lange warten, wachsen die Wurzeln ineinander und es wird immer schwieriger, sie ohne Verletzungen zu entwirren. Außerdem würden die Pflanzen mit der Zeit in die Höhe schießen und lang und unansehnlich werden. Die Sämlinge verfügen nur über wenige Reserven und sterben schnell ab, wenn sie zu lange unter schlechten Bedingungen wachsen.Lösen Sie mit Hilfe eines Pikierholzes Sämling und Wurzeln aus der Pflanzschale und setzen Sie dieses in einzelne Töpfchen um. Vorsicht, die jungen Wurzeln dürfen nicht gequetscht werden.

Clematis, Dahlien, Saatbeete und Nistkästen

Gegen Ende Februar können Sie damit beginnen, Frühgemüse unter Glas auszusäen, Saatbeete im Freiland vorzubereiten und auch allerlei Pflanzen im Wintergarten oder auf der Fensterbank vorzutreiben. Und an einem sonnigen, milden Februartag kommt schon ein wenig die Ahnung des herannahenden Frühlings auf. Hier und da zwitschern die Vögel und dieser besondere Geruch der Erde lässt das Gärtnerherz höher schlagen. Doch noch ist der Boden nass, gehen Sie behutsam ans Werk, wenigstens so lange, bis der Boden gut abgetrocknet ist.

Clematis stutzen

Spät blühende Clematis-Sorten sollten Sie ab Ende Februar stutzen, günstige frostfreie Witterung vorausgesetzt. Hierzu gehören auch die großblumigen ‘Ville de Lyon’ und ‘Jackmanii’. In milden Gegenden treiben diese sogar schon Anfang März aus. Doch seien Sie vorsichtig beim Entfernen älterer Triebe, da diese sehr leicht brechen. Stutzen Sie einfach den Wuchs auf 25 bis 50 cm über dem Boden auf eine gesunde Knospe zurück. Nach dem Schnitt düngen und mulchen!

Dahlien

Dahlienknollen, die Sie den Winter über gelagert haben, können Sie jetzt in Kästen legen und vortreiben. Dazu setzen Sie die Knollen einzeln in passende Gefäße oder zu mehreren in Schalen und stellen diese an einen hellen, geschützten Platz. Besprühen Sie die Knollen gelegentlich mit Wasser, um den Wuchs der Knospen anzuregen.

Beetvorbereitung

Wenn der Boden abgetrocknet und frostfrei ist, können Sie damit beginnen die Saatbeete für den nächsten Monat vorzubereiten. Harken Sie den Boden und entfernen Sie Steine und Wildwuchs. Etwa zwei Wochen vor der Aussaat bringen Sie organische Düngemittel ein, dann stehen die Nährstoffe den Sämlingen rechtzeitig zur Verfügung.Den so vorbereiteten Boden decken Sie mit Mulch-Folie ab oder spannen einen Folientunnel darüber. Das hält nicht nur Regen und Schnee fern, es wärmt den Boden auch auf und Sie können etwas früher aussäen. Ein Folientunnel beschleunigt die Ernte zuweilen bis zu drei Wochen.

Nistkästen aufhängen

Jetzt ist auch die richtige Zeit, um Nistkästen aufzuhängen. Vögel benötigen nämlich etwas Zeit, um sich an die neue Behausung zu gewöhnen. Manchmal dauert es etwas, bis sie sich entschließen einzuziehen. Ein brütendes Vogelpaar hilft Ihnen dabei, Blattläuse und Co. in Schach zu halten. Die Jungvögel sind hungrig und brauchen viel tierisches Protein, um gesund zu wachsen und zu gedeihen. Ein brütendes Meisenpärchen zum Beispiel vertilgt während einer Saison bis zu 14 Kilogramm Insekten.

Jede Vogelart stellt eigene Ansprüche. Deshalb sind der Durchmesser des Einfluglochs und die Größe der Behausung wichtig. Der Kasten soll so hängen, dass die Vögel ihn ungehindert anfliegen können. Der Nistkasten selber wird an einem katzensicheren Ort an einer Drahtschlaufe aufgehängt. Das Einflugloch sollte nach Südosten oder Osten zeigen. Ideal ist ein Platz unter einer schattigen Baumkrone.

Wenn der Garten wieder auftaut

Nach strengen Frösten ist es ratsam, den Garten gründlich zu inspizieren. Schauen Sie besonders Ihre Obstbäume an. Häufig entstehen bei Dauerfrost tiefe Risse, die sofort versorgt werden müssen. Schneiden Sie die Wunden vorsichtig aus und versorgen Sie diese mit Baumwachs. Lockern Sie auch Binden, die zu straff sitzen. Diese schnüren sonst den Baum ein. 
Prüfen Sie frisch gepflanzte Stauden. Nach Frösten lockert sich der Boden oft, so dass die Pflanzen nicht mehr genügend Erdkontakt haben. Setzen Sie die Pflanzen wieder sorgfältig ein. 
Und wie bereits gesagt: Vergessen Sie nicht, Immergrüne Gewächse zu wässern, vor allem, wenn es länger nicht geregnet hat.

Erste Freilandaussaaten

Etliche Gemüse können bereits jetzt in vorbereitete Saatbeet gesät werden. Geeignet sind Kopfsalat, Rettich, Erbsen, Zwiebel, Dicke Bohnen, Rote Bete, Radieschen, Feldsalat und Spinat. Harken Sie die Erde feinkrümelig auf und ziehen Sie mit dem Stock eine Furche. Gießen Sie vor der Aussaat und verteilen Sie dann die Samen so dünn wie möglich. Anschließend bedecken Sie diese dünn mit Erde. Leicht andrücken und einen Folientunnel darüber spannen. Das schützt die Pflanzen und bringt sie früher zum Austreiben. Sobald die Sämlinge aufgelaufen sind, dünnen Sie diese aus und vereinzeln die Pflänzchen.

Obstbaumschnitt

Jetzt sollten Sie allmählich über den Schnitt Ihrer Obstbäume nachdenken. Das ist zu beachten: Geschnitten wird nur an milden, trockenen Tagen und bei frostfreiem Wetter. Ältere Bäume, die im Vorjahr guten Ertrag gebracht haben, nur mäßig schneiden. Ein Schnitt ist nötig, wenn die Äste sich gegenseitig behindern, die Krone zu sehr verdichtet ist oder Triebe zu eng stehen. Alle abgestorbenen sowie verletzte Äste und Zweige entfernen, bei Gabelungen bleiben die dickeren Äste stehen, der schwache wird abgeschnitten. Vorsicht: Wenn Sie zu viel schneiden, bilden sich senkrecht wachsende, so genannte Wasserschosse. Diese müssen in jedem Fall entfernt werden.

Gärtnern nach dem Mond im Februar

Fruchttage: 7, 15, 16, 17, 23, 24. An Fruchttagen im zunehmenden Mond ist das Säen, Pflanzen und Ernten von fruchttragenden Pflanzen besonders begünstigt. Bei abnehmendem Mond Schnittarbeiten. Wurzeltage: 1, 2, 8, 9, 10, 18, 25, 26. Die Wurzeltage sind besonders günstig zur Aussaat, Pflanzung und Pflege von Wurzel- und Knollengemüse. Blütentage: 3, 4, 11, 12, 19, 20, 27, 28. Blütentage wirken sich positiv auf Pflegearbeiten und Aussaat von Blumen und Blütenpflanzen, sowie Heil- und Küchenkräutern bei denen die Blüten Verwendung finden aus.Blatttage: 5, 6, 13, 14, 21 ,22. An Blatttagen sollten Salate, Blattgemüse und Kräuter bei denen das Blattwerk Verwendung findet gesät und gepflanzt werden.

Stammtisch in Kehida

Im Februar findet kein Stammtisch statt. Den Stammtisch gibt es wieder ab März im Restaurant „ Mediterran Ételbàr“.

Aktuelles aus dem Tomatenparadies

Unser Hofladen ist im Februar wieder Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Mittwochs und am Wochenende nur nach telefonischer Vereinbarung. Im Angebot sind naturbelassene Marmeladen aus Wildfrüchten, Frucht- und Gewürzessig auf Apfel-Kombucha-Basis, Knoblauch- Ingwer-Elixier, Holundersirup und -saft und natürliche Pflanzen-, Stärkungs- und Hilfsmittel.

Natürlich steht Ihnen Öko-Gärtner Walter Schneider für alle Fragen zu Permakultur, Bio Anbau, Tomaten und Paprika persönlich, telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

Informationen

Walter Schneider
Paradicsom – Kert Almásháza
8935 Almásháza, Béke ut. 23
Tel. 0036 (30) 9142456
tomatenparadies@vollbio.de
www.tomatenparadies.gmxhome.de