Die erneute Verstaatlichung der ungarischen Fluggesellschaft Malév stößt auf Widerstand. Der Billigflieger Wizz Air mit Sitz in Vecsés bei Budapest meldete am Montag Protest an. Er bezeichnete die staatliche Unterstützung für Malév als rechtswidrig und kündigte an, sich in der Angelegenheit an die Europäische Kommission zu wenden. Die Wiederverstaatlichung der Malév stehe im Widerspruch zum EU-Wettbewerbsrecht und verzerre damit vermutlich den Wettbewerb, stellte Wizz Air laut einem Bericht von infoRádió fest.
Finanzminister Péter Oszkó nannte die Entscheidung vom Ende voriger Woche hingegen vernünftig. Der ungarische Staat habe sich an der Kapitalerhöhung der Malév teils durch Bargeld und teils durch Konvertierung früherer Schulden beteiligt. Damit sei das Kapital um insgesamt 25,2 Milliarden Forint (rund 94 Millionen Euro) erhöht worden. Die Beteiligung des Staates an dem Unternehmen beläuft sich jetzt auf 95 Prozent.
Wizz Air besteht seit dem Jahre 2003 und betreibt mehr als 150 Fluglinien von elf Basisflughäfen aus. In Deutschland stehen Dortmund, Weeze/Düsseldorf, Frankfurt/Hahn, Köln und Hamburg-Lübeck auf dem Flugplan der Wizz Air.