Erste vorsichtige Warnzeichen für Biden in Florida

Die ersten Wahllokale sind geschlossen und es wird ausgezählt. Es liegen bereits erste Ergebnisse vor. Im «Swing State» Florida sieht es besonders knapp aus.

Bei den Wahlen in den USA haben die Wahllokale in Georgia, South Carolina, Vermont, Indiana, Kentucky und Virginia komplett geschlossen.

In den frühen Stunden der Auszählung richten sich die Blicke vor allem auf den Südosten des Landes. In Florida lagen der demokratische Herausforderer Joe Biden und Präsident Donald Trump nach Auszählung von geschätzt gut zwei Drittel der Stimmen eng beieinander. Besonders im bevölkerungsreichen County Miami-Dade aber erzielte Biden weniger Stimmen, als er voraussichtlich bräuchte, um den Staat zu gewinnen. Kommentatoren und US-Experten gingen davon aus, dass Trump gute Chancen hat, Florida für sich zu gewinnen. Der Republikaner ist auf den Staat zwingend angewiesen, sein Herausforderer hätte weitere Wege zum Sieg.

Joe Biden hat erwartungsgemäß die Bundesstaaten Vermont, Virgina und Connecticut gewonnen. Das meldete die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. Vermont mit drei Wahlleuten geht seit Jahrzehnten an die Demokraten. Virginia an der Ostküste hat 13 Wahlleute zu vergeben. Connecticut hat sieben Wahlleute. Auf sein Konto gehen auch Delaware (3 Wahlleute), Maryland (10), Massachusetts (11), New Jersey (14), Illinois (20), Rhode Island (4) und die Bundeshauptstadt Washington D.C. (3).

Trump wurde wie erwartet zum Sieger in Indiana, Kentucky, West Virginia, South Carolina, Oklahoma, Tennessee, Alabama und Mississippi erklärt. Dies meldeten AP und die Sender CNN und NBC.

Zu den wichtigen «Swing States» zählen neben Florida, wo 29 Wahlleute an den Gewinner vergeben werden, Pennsylvania (20), Ohio (18) und North Carolina (15). Umfragen deuteten aber auch ein Kopf-an-Kopf-Rennen in Texas an. Der bevölkerungsreiche südliche Bundesstaat mit 38 Wahlleuten geht seit Jahrzehnten an Republikaner. In Umfragen lag Trump nur sehr knapp vor Biden. In diesen Staaten schließen die Wahllokale später.

Die Wahlleute wählen stellvertretend für das amerikanische Volk den US-Präsidenten und seinen Vize. Bei den vergangenen Präsidentenwahlen stand der Sieger meist noch in der Wahlnacht fest, dieses Mal könnte es deutlich länger dauern. Experten gehen davon aus, dass wegen der Corona-Pandemie wesentlich mehr Menschen per Briefwahl abgestimmt haben.

Zeitgleich mit der Präsidentenwahl wurde auch über die Zusammensetzung des US-Kongresses abgestimmt. Zur Wahl standen alle 435 Mandate im Repräsentantenhaus sowie rund ein Drittel der 100 Sitze im Senat. In den Bundesstaaten gab es zudem viele Volksabstimmungen.

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