Biden nähert sich weiter dem Wahlsieg

Fällt in einigen Stunden die Entscheidung oder gibt es weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen? In zwei wichtigen Bundesstaaten sinkt der Vorsprung von Amtsinhaber Donald Trump.

Am dritten Tag nach der US-Präsidentenwahl rückt mit der Auszählung der verbliebenen Stimmen ein Wahlsieg des Herausforderers Joe Biden näher.

In Pennsylvania sank der Vorsprung des Amtsinhaber Donald Trump am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) auf rund 22.500 Stimmen. In Georgia lag Trump noch gut 1200 Stimmen vor Biden.

Vor allem Pennsylvania mit seinen 20 Wahlleuten könnte eine entscheidende Rolle spielen. Der Sieg in dem Bundesstaat würde Biden direkt über die Marke von 270 Wahlleuten heben, die man für den Sieg bei der Präsidentenwahl braucht.

In Pennsylvania wurden zunächst Stimmzettel vom Wahltag selbst ausgezählt und danach die, die per Post eintrafen. Angesichts der Corona-Pandemie hatten sich vor allem Demokraten verstärkt für die Briefwahl entschieden. So kam es dazu, dass Trump in Pennsylvania zunächst in Führung ging, zeitweise mit einem Vorsprung von gut 700.000 Stimmen. Die per Briefwahl abgegebenen Stimmen durften nicht vor dem Wahltag ausgezählt werden. Nachdem deren Auszählung begann, schrumpfte der Vorsprung von Trump immer weiter.

Georgia bringt 16 Wahlleute. Ob ein Erfolg dort für Bidens Sieg reicht, hing noch von der weiteren Entwicklung in Arizona ab. Der Bundesstaat mit elf Wahlleuten wurde von der Nachrichtenagentur AP und dem Sender Fox News nach deren Berechnungen bereits Biden zugeschlagen. Biden käme damit auf 264 Stimmen von Wahlleuten – und jeder weitere Bundesstaat würde ihn über die Schwelle heben.

Am Donnerstag holte Trump in Arizona tendenziell zu Biden auf. In der Nacht zum Freitag vergrößerte sich dann Bidens Vorsprung aber wieder etwas auf gut 50.000 Stimmen. AP und Fox News behielten ihre Prognose aufrecht.

Trump bekräftigte unterdessen mitten in der Nacht bei Twitter, dass er aus seiner Sicht mit den «legal» abgegebenen Stimmen die Wahl mit Leichtigkeit gewonnen habe. Der Präsident hatte zuvor bereits bei einem Auftritt im Weißen Haus behauptet, die Demokraten versuchten, ihm den Sieg durch Betrug zu nehmen. Twitter verpasste dem Tweet umgehend den Warnhinweis, dass der Beitrag irreführende Informationen enthalten könne.

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