Pleitewelle in Ungarn – Beschleunigtes Firmensterben

Ungarn ist in diesem Jahr von einer riesigen Pleitewelle erfasst worden. Bis Ende August gingen dabei mehr Firmen zugrunde als im gesamten Jahr 2008, berichtet am Montag (6.9.) die Budapester Beraterfirma ISSUES Management in ihrer Firmeninformation Opten. Damals hatten die Gläubiger bis Ende Dezember gegen 11541 Firmen Insolvenzverfahren beantragt, jetzt waren es innerhalb von acht Monaten 11512. Im Vergleich der ersten acht Monate in beiden Jahren ergibt sich daraus eine Steigerung von 19 Prozent.

Zwar seien wegen der Urlaubszeit im August nur halb so viele Konkurse veröffentlicht worden als im Vormonat. Dennoch ergab sich zum gleichen Monat des Vorjahres ein sprunghafter Anstieg um 50 Prozent. In absoluten Zahlen machten im August des vorigen Jahres 576 Firmen pleite, in diesem Jahr dagegen 857.

Deutlich gestiegen ist auch die Zahl der Firmen, die per Endabrechung geschlossen wurden. Im vorigen Jahr waren das 8880 Firmen, dieses Jahr machen bereits 9743 dicht – eine Zunahme von etwa 10 Prozent.

Bemerkenswert ist der Mitteilung zufolge aber auch, dass die Gründungslaune ungeachtet verstärkter Krisenzeichen nicht wesentlich nachgelassen hat. In den ersten acht Monaten des vorigen Jahres ließen sich 31404 neue Gesellschaften ins Firmenregister eintragen, dieses Jahr waren es 30494 – ein Rückgang von lediglich 2,9 Prozent. Dabei entstehen der Mitteilung zufolge neue Firmen auf den Spuren der alten, die durch Anhäufung von Schulden das gleiche Schicksal erleiden wie die Vorgänger.