Horthys Regierungs-Chef wieder Ehrenbürger

Nach vorübergehendem Entzug der Ehrenbürgerschaft für Gyula Gömbös – Ministerpräsident unter Miklós Horthy zwischen 1932 und 1936 – hat die Stadt Orosháza (Komitat Békés) den Politiker wieder in seine Rechte als Ehrenbürger eingesetzt. 2002 hatte die sozialistische Abgeordneten-Mehrheit erklärt, Gömbös sei der ihm 1932 zuerkannten Ehrenbürgerschaft nicht würdig gewesen. Diesen Beschluss machte das nunmehr von der rechtskonservativen Fidesz-Partei geführte Abgeordnetengremium nunmehr rückgängig, berichtet das Nachrichtenmagazin für Wirtschaft und Politik HVG. Man könne „nicht damit einverstanden sein, dass jemandes Tätigkeit 70 Jahre später nach der Überzeugung der Mehrheit des Abgeordnetengremiums umbewertet wird“, hieß es zur Begründung.

Allerdings bemerkt das Magazin, dass die Führung des südwestungarischen Komitatszentrums Pécs, Kulturhauptstadt 2010, diese Dinge anders sieht. Auf Initiative der ebenfalls von Fidesz geführten Abgeordnetenversammlung wurde Stalin die Ehrenbürgerschaft aberkannt. Stalins Titel aus dem Jahre 1947 war aufgefallen, als die Namen der Ehrenbürger für eine Veröffentlichung der Kulturhauptstadt zusammengestellt wurden. In der Hauptstadt Budapest hingegen darf Stalin seinen Titel weiterhin behalten. Die Abgeordnetenversammlung hatte hier nämlich 2004 festgestellt, dass sie nicht Rechtsnachfolger der Körperschaft ist, die einst diese Ehrung vornahm. So könne sie heute auch deren Entscheidung nicht rückgängig machen.