Krise in Ungarn schluckt Bauunternehmen

Immer mehr Unternehmen fallen der Krise in Ungarns Bauindustrie zum Opfer. Ein angebliches Nachlassen der Krisenwirkungen ist nach einem aktuellen Bericht des Budapester Dienstleisters für Firmeninformation Opten nur dem Anschein nach zu beobachten. So sei zwar im Ferienmonat August die Zahl der Firmenschließungen im Vergleich zum Vormonat bedeutend zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr sei die Zahl der Verfahren weiter gewachsen und auch die Fluktuation in der Branche lasse nicht nach.

Im Juli berichtete Opten über einen Rekord bei den Firmenpleiten, während im August die Zahl der Insolvenzverfahren in Ungarn auf weniger als die Hälfte sank: Gegen 189 Firmen wurden Verfahren eröffnet, also 204 weniger als im Vormonat. Das sei auch der niedrigste Wert des Jahres gewesen. Man müsse jedoch gleiche Zeiträume der vergangenen Jahre zum Vergleich heranziehen, schätzte die Strategie-Direktorin von Opten, Hajnalka Csorbai, die auf den ersten Blick günstigen Zahlen ein. So sei das im Jahresvergleich 37,9prozentige Wachstum der Pleitenzahl erschreckend hoch und übertreffe noch die 35,5 Prozent vom Juli.

Der Zustand der ungarischen Bauindustrie bessere sich keinesfalls, hieß es weiter. Im bisherigen Jahresverlauf scheiterten 1504 Bauunternehmen, während es im Vorjahreszeitraum 1299 waren. Eine Vielzahl gleichzeitiger Neugründungen zeige wachsende Fluktuation. Csorbai: „Der Zweig ist weiterhin ein beliebtes Gebiet für Unternehmer, die bereits geschäftsmäßig leere, von Schulden belastete Firmen hinterlassen.