Die Bauindustrie Ungarns versinkt offenbar immer tiefer in der Krise. Betriebsschließungen und Insolvenzverfahren haben innerhalb eines Jahres um 13 Prozent zugenommen, berichtet der Firmen-Informationsdienst Opten. Gegen 4436 Firmen begannen Insolvenzverfahren, durchschnittlich gegen 370 Firmen im Monat. Im Jahr davor waren noch 3924 Firmen betroffen, 327 im Monat.
Noch schlechter fällt die Tendenz bei Betriebsschließungen aus. Monatlich legten im Schnitt 355 Unternehmen ihre Abschlussbilanz vor, während es im Rückblick vom Februar vorigen Jahres nur 217 Firmen waren. Damit stieg der Durchschnitt um 64 Prozent. Die Masse der Endabrechnungen werden vom Firmengericht verfügt, weil die fälligen Betriebsdaten nicht geliefert wurden. Dabei stellt sich später heraus, dass die Firmen Schulden angehäuft haben, so dass die Schlussabrechnung zum Insolvenzverfahren mutiert. Bei den Insolvenzverfahren, die in diesem Jahr in Ungarn veröffentlicht wurden, waren in 60 Prozent der Fälle Schlussabrechnungen vorausgegangen.
Unternehmen des Bauwesens sind in Ungarns Industrie am meisten gefährdet. Gegen jede achte Firma wurden innerhalb eines Jahres Verfahren unterschiedlicher Art eingeleitet. Im Jahr davor war es noch jede elfte Firma. Es gab keinen anderen Industrieweig mit einem so hohen Anteil von Pleiten, stellte Opten fest.