Der FC Bayern München hat Robert Lewandowski. Borussia Dortmund hat Erling Haaland. Der 1. FSV Mainz 05 hat Jean-Philippe Mateta.
Innerhalb der eigenen Mannschaft hat der Franzose mittlerweile einen ähnlichen Stellenwert wie die zwei großen Stürmerstars der Fußball-Bundesliga. Und daran, dass er irgendwann vielleicht auch mal darüber hinaus in vergleichbare Sphären vordringt, arbeitet er seit einigen Wochen fleißiger denn je.
Er sei «ein Spieler, den du im Moment bremsen musst als Trainer», sagte Coach Jan-Moritz Lichte nach dem erlösenden ersten Saisonsieg der Mainzer beim SC Freiburg (3:1), bei dem Mateta alle drei Tore für die Rheinhessen erzielt hatte (2., 34., 40. Minute). Der 23-Jährige würde unter der Woche am liebsten eine Sonderschicht nach der anderen schieben und «2000 Schüsse machen pro Tag», sagte Lichte. Doch die Kräfte wollen gut eingeteilt sein. Denn die Mainzer brauchen Matetas Qualitäten vor allem im Spiel – und im Kampf um den Klassenverbleib.
Sieben der insgesamt bislang zehn Saisontore der 05er hat der ehemalige französische Junioren-Nationalspieler erzielt, ein weiteres vorbereitet. Mit seinem Hattrick in Freiburg schoss er sein Team erstmal raus aus den Abstiegsrängen und sich selbst in der Bundesliga-Torjägerliste direkt in den Windschatten der führenden Lewandowski und Haaland. «Er vermittelt seit Wochen das Gefühl, dass er arbeiten und sich verbessern möchte», kommentierte Lichte den bemerkenswerten Lauf des Angreifers.
Es scheint sich etwas getan zu haben bei Mateta seit der turbulenten Sommerpause, in der trotz eines Vertrags bis 2023 immer mal wieder über seinen vorzeitigen Abschied spekuliert und der Stürmer wegen einiger Verfehlungen von Ex-Trainer Achim Beierlorzer zwischenzeitlich sogar suspendiert worden war. Er wolle «Tore machen, nicht Schlagzeilen», sagte Mateta damals reumütig. Aktuell macht er beides – und zweites ausschließlich im positiven Sinn.
Mateta ist wieder in der Form seiner Premierensaison in Mainz, in der er 14 Liga-Tore erzielte, ehe ihn eine schwere Knieverletzung zurückwarf und fast die komplette Hinrunde der Spielzeit 2019/2020 kostete. Er wirkt sogar noch fokussierter, noch zielstrebiger. Es sei «ein Sieg der Mannschaft» gewesen, sagte Matata nach seiner Gala im Schwarzwaldstadion. Einer für den Trainer war es auch. Lichte, der nach nur einem Punkt aus seinen ersten fünf Spielen als Beierlorzer-Nachfolger selbst schon in der Kritik stand, war «sehr froh» über den Erfolg in Freiburg. Und über seinen neuen Musterprofi.
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