Deutschlands Autobauer verstärken in bedeutendem Maße ihre Produktionskapazitäten in Ungarn. Nachdem Opel zu Wochenbeginn den Ausbau seines Werkes in Szentgotthárd um etwa 1000 Arbeitsplätze bekannt gegeben hatte, legte Audi am Donnerstag (23.9.) nach: Der bayerische Hersteller will in seinen Standort in Györ 900 Millionen Euro investieren und damit bis zum Jahre 2013 etwa 1800 Arbeitsplätze schaffen. Darüber berichteten Ministerpräsident Viktor Orbán und Audi-Chef Rupert Stadler auf einer Pressekonferenz in Budapest. Unterdessen läuft in Kecskemét der Bau des neuen Mercedes-Werkes auf Hochtouren.
Mit seinen Investitionsplänen sorge Audi ”für die Voraussetzungen, um unsere ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen“, sagte Stadler. Der Aufsichtsrat hatte am selben Tag entschieden, die Autoproduktion am ungarischen Audi-Standort zu erweitern. Zugleich einigten sich Vorstand und Betriebsrat darauf, die bestehende Beschäftigungsgarantie für die beiden deutschen Standorte Ingolstadt und Neckarsulm bis zum 31. Dezember 2014 zu verlängern.
Audi hatte zur Schaffung neuer Produktionskapazitäten im Sommer dieses Jahres von der ungarischen Regierung ein knapp 200 Hektar großes Grundstück erworben, das unmittelbar an das bestehende Werksgelände in Györ grenzt. Künftig wird Audi in Györ über die vollständige Produktionskette einschließlich Karosseriebau, Lackiererei und Montage verfügen. Bisher waren die Rohkarosserien der in Györ montierten Audi-Modelle in Ingolstadt gefertigt und mit der Bahn zur Endmontage nach Ungarn geschafft worden.
Von 2013 an werden in Györ 125 000 Autos pro Jahr vom Band rollen, darunter neben den Sportwagen Audi TT Coupé und TT Roadster sowie dem A3 Cabriolet ein weiteres A3-Derivat. Nach dem Ausbau des Werkes wird Audi in der Region über die Stammbelegschaft der Audi Hungaria sowie über Dienstleister und Zulieferer für mehr als 15 000 Menschen Arbeit sichern.