Nokia will 2021 beim 5G-Mobilfunkstandard die Führungsrolle zurückerlangen. Es wird damit gerechnet, dass die Margen im Netzwerkgeschäft im kommenden Jahr bei etwa Null liegen, es langfristig aber deutliche Verbesserungen geben wird, wie der Netzwerkausrüster im finnischen Espoo mitteilte.
Die Marge gibt an, wieviel Gewinn ein Geschäft bringt. Nokia zielt nach eigenen Angaben darauf ab, bei den Technologien in allen Geschäftssegmenten eine Führungsrolle einzunehmen, in denen es aktiv sein will. Der neue Konzernchef Pekka Lundmark verwies darauf, dass die Welt großen Problemen begegne, etwa Umweltangelegenheiten, Ressourcenknappheit, Ungerechtigkeit und einem Stillstand der Produktivität. Technologie werde ein wichtiger Teil bei der Lösung solcher Probleme sein. «Wir positionieren Nokia als führend in einer sich verändernden Welt», erklärte er.
Wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Aktualisierung der Unternehmensstrategie hervorgeht, will Nokia seine Produkte für das sogenannte Open RAN und virtuelle RAN entwickeln. Open RAN ist eine Art Architektur, die Betreibern erlaubt, Zubehör von verschiedenen Anbietern zu nutzen. Das virtuelle RAN kann als Software für generische Hardware verwendet werden.
Lundmark treibt den Umbau des Telekommunikationsausrüsters voran, da die Einführung von drahtlosen Netzwerken der fünften Generation an Fahrt aufnimmt. Kurzfristige Rentabilität will er dabei opfern, um Anteile am 5G-Markt zu gewinnen, wo das finnische Unternehmen bei Verträgen schlecht abschneidet. So konnte Nokia Anfang des Jahres einen Auftrag von Verizon Communications nicht ergattern, dieser ging letztlich an den Konkurrenten Samsung Electronics.
Am Ausblick für 2021 ändert sich bei Nokia nichts: Der Konzern rechnet weiterhin mit einer bereinigten Marge von 7 bis 10 Prozent.
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