Mindestens neun Tote bei Explosion in Kabul

Während Friedensgespräche zwischen Regierung und Taliban laufen, wird die afghanische Hauptstadt erneut von einer Explosion erschüttert. Es gibt mindestens neun Tote.

Bei der Explosion einer Autobombe in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Sonntag mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 20 weitere seien verletzt worden, darunter auch ein Abgeordneter des afghanischen Parlaments, teilte Innenminister Masoud Andarabi mit.

Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Andarabi sagte, laut Geheimdiensterkenntnissen wollten die militant-islamistischen Taliban vermehrt Bombenanschläge in den Städten verüben.

Das Innenministerium hatte erst am Samstag die Taliban für den Tod von fast 500 Zivilisten in den vergangenen drei Monaten verantwortlich gemacht. Insgesamt hätten die Milizen seit Mitte September 35 Selbstmordanschläge verübt und mehr als 500 Bomben gezündet. Die Taliban wiesen den Bericht als «Propaganda» zurück.

Im Golfstaat Katar laufen seit dem 12. September sogenannte Friedensgespräche zwischen afghanischer Regierung und Taliban. Zuletzt hatten beide Seiten Fortschritte gemeldet. Trotzdem geht der Konflikt brutal weiter. Eine Waffenruhe lehnen die Taliban ab. Nach dreiwöchiger Pause sollen die Gespräche am 5. Januar wieder aufgenommen werden.

Ende Februar hatten die Taliban ein Abkommen mit den USA unterzeichnet, das einen schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan vorsieht. Die Friedensverhandlungen sind das wichtigste Zugeständnis, das die USA den Taliban abringen konnten. Im Gegenzug verpflichteten sich die Islamisten, Verbindungen zu anderen Terroristen zu beenden.

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