Die Polizei in Bayern hat gemeinsam mit belgischen Kollegen ein internationales Drogenkartell zerschlagen.
Bei 20 Wohnungsdurchsuchungen im belgischen Antwerpen und der Hauptstadt Brüssel seien 17 Personen festgenommen, insgesamt 187 Kilogramm Kokain und mehrere hunderttausend Euro beschlagnahmt worden, teilte das bayerische Landeskriminalamt am Montag mit.
Unter den in der vergangenen Woche festgenommenen Beschuldigten stünden zwei Männer in dringendem Verdacht, zwischen südamerikanischen Drogenkartellen und europäischen Abnehmern vermittelt zu haben, hieß es. Die 35 und 34 Jahre alten Männer waren 2019 ins Visier der bayerischen und belgischen Ermittler geraten. Sie gelten als Köpfe einer europaweit vernetzten Organisation. Die bayerischen Ermittler hätten den entscheidenden Tipp gegeben und die belgischen Kollegen bei den Festnahmen unterstützt, so das Landeskriminalamt.
Die Ermittlungen begannen, als 2017 in zehn bayerischen Supermärkten in Bananenkisten insgesamt rund 200 Kilogramm Kokain entdeckt wurden. Die Spur der bayerischen Ermittler führte nach Südamerika, wo Drogendealer das Rauschgift in Bananenkisten versteckt hatten, die dann nach Hamburg verschifft wurden. Vom Hamburger Hafen aus seien die Bananen dann mit Lastern in Reifereien transportiert worden.
In diese Hallen, in denen die Früchte zum Reifen gelagert wurden, brachen die Täter ein und holten sich das Kokain. Bereits 2018 wurden nach Angaben aus München rund 1200 Kilogramm Kokain beschlagnahmt und 14 an dem Drogenschmuggel beteiligte Personen verurteilt. Der Hafen der belgischen Stadt Antwerpen spielte nach Erkenntnissen der Ermittler ebenfalls eine Schlüsselrolle bei der Verteilung des Rauschgifts.
© dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten.