Mainz 05 und Trainer Lichte: Zeichen stehen auf Trennung

Der FSV Mainz 05 überwintert als Tabellen-17. in der Bundesliga – und sucht nach personellen Alternativen an verantwortlicher Stelle. Trainer Jan-Moritz Lichte konnte die Wende nicht herbeiführen.

Beim FSV Mainz 05 und Trainer Jan-Moritz Lichte stehen die Zeichen auf Trennung. Der stark abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist sagte die Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel gegen den VfL Bochum (Mittwoch, 20.45 Uhr/Sky) mit dem 40-Jährigen sowie Sportvorstand Rouven Schröder ab.

Das angekündigte Statement der Clubführung ließ am Nachmittag noch auf sich warten. Mit nur sechs Punkten aus elf Ligaspielen hat Lichte nicht viele Argumente für eine Weiterbeschäftigung als Interimscoach beim Tabellen-17. Zudem steht Schröder stark in der Kritik. Nach Medienberichten ist der frühere Manager Christian Heidel, der die Rheinhessen einst mit in die Erste Liga führte und für die erfolgreichen Zeiten unter Jürgen Klopp und Thomas Tuchel sorgte, ein Thema bei den 05ern. Der 57-Jährige war von 1992 bis 2016 Sportchef beim FSV und danach knapp drei Jahre Sportvorstand beim FC Schalke 04, ehe er dort von Jochen Schneider abgelöst wurde.

Lichte hatte das Amt im September vom damals beurlaubten Achim Beierlorzer übernommen. Die jüngsten Bundesliga-Resultate der 05er waren ernüchternd: Mainz verlor die beiden direkten Abstiegsduelle gegen Bielefeld (1:2) und Köln (0:1), im Anschluss gab es auch bei Hertha (0:0) und gegen Bremen (0:1) kaum eine Steigerung.

Die «Bild-Zeitung» hatte zuvor berichtet, Lichte werde erst nach dem Bochum-Spiel entweder ins zweite Glied zurückkehren oder ganz gehen. Beierlorzer hatte vor Lichtes Antritt keinen einzigen Punkt mit den Mainzern geholt. Der Verein trennte sich damals nach einem Fehlstart und einem bemerkenswerten Spielerstreik von dem Coach. Mit einer dritten Trainertrennung nach Sandro Schwarz und Beierlorzer in gut einem Jahr dürfte auch der Druck auf Schröder merklich wachsen.

Die Mannschaft machte zuletzt nicht den Eindruck, als könne sie den Kampf um den Klassenverbleib erfolgreich bestehen. «Man hat das Gefühl, dass nicht jeder weiß, worum es hier geht», schimpfte Abwehrspieler Alexander Hack. «Wir sind im Abstiegskampf. Jeder muss sich in der Winterpause klar machen, was das für den Verein bedeutet.» Die Mainzer spielen seit 2009 ununterbrochen in der 1. Liga.

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