Nach zehn Jahren Tauziehen: Ungarn baut NATO-Radar

Der seit etwa zehn Jahren heftig umstrittene Bau einer dritten Radarstation der NATO in Ungarn soll jetzt doch innerhalb relativ kurzer Zeit Wirklichkeit werden. Wie die Zeitung „Népszabadság“ unter Berufung auf das Nachrichtenportal des Komitats Tolna (www.teol.hu) berichtet, beginnen die Arbeiten im kommenden Jahr, und schon 2013 soll die Station funktionieren. Das Verteidigungsministerium ließ wissen, dass sich das Projekt in der Vorbereitungsphase befindet und bis Mitte August der Vertrag mit der Projektierungsfirma unterzeichnet werden soll.

Das Vorhaben hatte in der Vergangenheit immer wieder landesweit erhebliches Aufsehen erregt. Zunächst sollte es im Naturschutzgebiet auf dem Zengő-Berg (Komitat Baranya) entstehen, was jedoch auf erbitterten Widerstand der Naturschützer stieß. Sie erhielten auch vom damaligen Staatspräsidenten László Sólyom Unterstützung, der sich selbst an Protesten beteiligte. Danach geriet der Tubes-Berg bei Pécs ins Visier der Militärs, doch auch dort konnten sich die Gegner des Vorhabens durchsetzen. Schließlich fiel die Wahl auf das Gebiet der Gemeinde Medina im Komitat Tolna, wo ähnlich wie auf dem Tubes schon ein Radar besteht.