Ausländer drängen zum Medizinstudium nach Ungarn

Ein wahrer Ansturm ausländischer Jugendlicher ist derzeit auf die medizinischen Fakultäten in Ungarn zu beobachten. Medienberichten zufolge melden sich wesentlich mehr Ausländer für die Ausbildung zum Arzt, als die ungarischen Universitäten aufnehmen können. Da auch hierzulande die Kapazitäten knapp sind, können nicht mehr als 2100 aufgenommen werden. Jeweils fünf Studenten finanzieren durch ihr Bezahl-Studium einen Arbeitsplatz an den Unis. 24 Milliarden Forint im Jahr (rund 88 Millionen Euro) fließen so dem Staatshaushalt zu. Viele dieser Studenten kommen aus Deutschland, wo sie an dem sehr hohen Numerus Clausus scheitern.

Der Chef für Wirtschaft und Technik der Budapester Semmelweis-Universität, Vilmos Ivády, bezeichnete die Hochschulausbildung in Ungarn als einen bedeutenden Exportzweig. In einem Internview mit der Wirtschaftszeitung „Világgazdaság“ (Weltwirtschaft) forderte er den Staat auf, eine Rolle bei der Steigerung der Exportfähigkeit der Bildung zu übernehmen. Insgesamt liege die Zahl der ausländischen Medizinstudenten in Ungarn bei 6200.