Deutsche Slalom-Sensation: Straßer siegt in Zagreb

Skirennfahrer Linus Straßer sorgt für den ersten deutschen Slalom-Sieg seit mehr als drei Jahren. Vor allem sein zweiter Lauf ist famos. Dabei verlief die Vorbereitung nicht ohne Probleme.

Mit Tränen in den Augen kniete Linus Straßer im Schnee und schüttelte ungläubig den Kopf. Dank eines famosen zweiten Durchgangs hat der Skirennfahrer aus München den ersten Slalom-Weltcupsieg seiner Karriere gefeiert.

Der 28-Jährige triumphierte beim Torlauf in Zagreb am Mittwoch vor den Österreichern Manuel Feller (+0,10 Sekunden) und Marco Schwarz (+0,16).

Nach dem ersten Lauf hatte Straßer noch auf Rang acht gelegen. Es ist der erste Slalom-Sieg für die deutschen Herren seit dem Erfolg von Felix Neureuther im November 2017 im finnischen Levi und der erste für das gesamte Alpin-Team des Deutschen Skiverbands (DSV) in diesem Winter.

«Ich kann es noch gar nicht realisieren. Meine Gefühle spielen verrückt», sagte der von seinen Emotionen übermannte Straßer im Ziel. «Normalerweise fahren wir hier vor einer großen Zuschauermenge. Jetzt ist es nur unsere kleine Skifamilie. Deshalb habe ich gemischte Gefühle.» Die des Glücks überwogen natürlich aber. Bereits beim Slalom in Madonna di Campiglio kurz vor Weihnachten hatte Straßer als Sechster überzeugt. Auf dem Bärenberg bei Zagreb zeigte er nun die wohl beste Fahrt seiner bisherigen Laufbahn.

Straßers Leistung ist umso bemerkenswerter, da er in der Vorbereitung auf den WM-Winter viel weniger trainieren konnte als seine Rivalen. Eine Oberschenkelblessur zwang ihn im Herbst zu einer monatelangen Pause. Bei seinem ersten Saisoneinsatz in Alta Badia Mitte Dezember fehlte ihm noch die Sicherheit für die Attacke. Die folgte dafür in Zagreb – beim ersten von sieben Slalomrennen in diesem Monat.

Sebastian Holzmann (+1,04) fuhr als zweitbester Deutscher auf Platz 17 und zu seinem bislang besten Ergebnis in diesem Winter, Julian Rauchfuß hatte das Finale als 38. des ersten Durchgangs verpasst.

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