Der Wolf ist nach Aussage des ungarischen Wolfforschers Ádám Szabó zweifelsfrei wieder nach Ungarn zurückgekehrt. „Dabei geht es nicht um sporadisches Auftreten, sondern sie sind dauerhaft hier“, sagte Szabó dem Internetportal origo.hu. Der Experte erforscht seit zwei Jahrzehnten die Wölfe in Ungarn. Nach seinen Beobachtungen leben in dem an die Slowakei genzenden nordostungarischen Karst von Aggtelek ständig ein Wolfspaar und seine Nachkommen.
In der Paarungszeit tauchen bis zu elf weitere Exemplare auf. Krankheiten und illegale Abschüsse dezimieren jedoch die Zahl der Jungtiere, so dass die Verbeitung eingeschränkt ist. Im vorigen Jahr nahmen ungarische Forscher das Programm Natura 2012 in Angriff, mit dessen Hilfe die genaue Größe der Wolfspopulation in Ungarn festgestellt werden soll.
Szabó kam durch das LIFE-Programm, ein gemeinsames Vorhaben der Universität in Gödöllő und der EU, das den Schutz der Wölfe in Ungarn voranbringen sollte, als Feldforscher nach Aggtelek. Tagtäglich ist er den Wölfen auf der Spur, trifft so regelmäßig auf Zeichen ihrer Anwesenheit und auf sie selbst.
Zuletzt war er dem Bericht zufolge Ende Januar im Wald einem Wolf begegnet. „Bei einer einfachen Flurbegehung tauchte vierzig Meter von mir ein Tier auf. Ich fotografierte es, wir schauten einander an, dann trollte es sich“, sagte Szabó. Vor derartigen Begegnungen brauche der Mensch keine Angst zu haben, die Gefahr angegriffen zu werden, ohne dass der Wolf provoziert wurde, sei gleich null.