Schwerverletzte bei Messerattacke in Frankfurt

Ein Mann greift mitten in Frankfurt mehrere Menschen mit einem Messer an. Kurz darauf wird er gefasst. Die Hintergründe sind noch unklar.

Ein Mann hat im Frankfurter Bahnhofsviertel mehrere Menschen mit einem Messer attackiert und verletzt.

Drei von ihnen im Alter von 24, 40 und 78 Jahren wurden kurz darauf mit Rettungswagen schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ein weiterer 40-Jähriger kam leicht verletzt davon. Auf dem Bürgersteig und an der Fensterscheibe eines Cafés mitten im Frankfurter Bahnhofsviertel war Blut.

«Gegen neun Uhr kam es zu einer tätlichen Auseinandersetzung, bei der mutmaßlich ein Messer eingesetzt worden ist. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt», sagte Polizeisprecher Thomas Hollerbach am Dienstag während der Ermittlungsarbeit am Tatort. «In der Folge haben wir einen tatverdächtigen Mann festnehmen können.»

Hinter der Scheibe des Cafés sind Bilder der Opfer des Anschlags von Hanau vor knapp einem Jahr zu sehen. Mitarbeiter der Spurensuche stehen nun am späten Vormittag in ihren weißen Ganzkörperanzügen und hellblauen Handschuhen davor und sichern die frischen Blutspuren an der Scheibe und auf dem Bürgersteig. Die fast menschenleeren Straßen im Bahnhofsviertel, dem Hotspot der Frankfurter Drogenszene, sind großräumig abgesperrt. Kurz nach der Tat hatten hier noch etliche Krankenwagen gestanden. Die Polizei war mit einem Großaufgebot angerückt, die Beamten waren zum Teil schwer bewaffnet.

Später berichtet die Polizei, was laut den bisherigen Ermittlungen dort etwa um neun Uhr am Morgen passiert war: Demnach soll der mutmaßliche Täter zunächst einen auf dem Gehweg liegenden Mann geschlagen, getreten und versucht haben, ihn mit dem Messer zu attackieren. Der 40-Jährige stand auf und konnte den Angriff abwehren, wurde jedoch schwer verletzt. Daraufhin soll der 42-Jährige von ihm abgelassen und drei weitere Männer mit dem Messer angegriffen haben.

Zeugen alarmierten die Polizei, rasch wurde der Mann festgenommen. Das Messer hatte er noch in der Hand. Er selbst war leicht verletzt worden und wurde ambulant behandelt. «In welcher Beziehung sie stehen, ob sie sich kennen, ob es vorher einen Streit gab, das alles ist noch unklar», sagte der Polizeisprecher.

Mit Lautsprecherdurchsagen informierte die Polizei die Bevölkerung am Vormittag darüber, es herrsche keine Gefahr mehr. Etwa um elf Uhr twitterte die Behörde, eine Person habe «mutmaßlich mehrere andere Personen verletzt», sie sei «sehr zeitnah festgenommen» worden und es bestehe «keine Gefahr mehr».

Ermittelt wird nun gegen den 42-Jährigen wegen versuchter Tötung. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Bei den Ermittlungen setzte die Polizei auch eine Drohne ein, zudem wurden Zeugen befragt. Zudem werde geprüft, ob es Videoaufzeichnungen gebe, auf denen Teile des Geschehens festgehalten worden seien, erklärte ein Polizeisprecher.

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