Deutsche Süßwarenproduktion stabil – Einbußen beim Export

In der Corona-Krise kann die Süßwarenindustrie in Deutschland das Niveau des Jahres 2019 halten. Allerdings wurden weniger Produkte im Ausland abgesetzt.

Die deutschen Süßwarenindustrie ist halbwegs stabil durch das Corona-Jahr 2020 gekommen. Mit rund 3,9 Millionen Tonnen habe die Produktion von Süßwaren und Knabberartikeln nach ersten Berechnungen ziemlich genau das Vorjahresniveau erreicht, berichtete der Branchenverband BDSI.

Der Wert der Produktion habe mit rund 12,7 Milliarden Euro ein halbes Prozent unter dem Vorjahresergebnis gelegen. Einbußen hatten die deutschen Hersteller vor allem beim Export, auf den traditionell mehr als die Hälfte ihrer gesamten Produktion entfällt. Der Umsatz im Auslandsgeschäft sank im Jahr 2020 um 3,3 Prozent auf rund 8,4 Milliarden Euro. Insgesamt seien schätzungsweise 2,2 Millionen Tonnen exportiert worden. Neben der Corona-Pandemie und der Unsicherheit durch den Brexit hätten den Herstellern auch die US-Strafzölle auf gesüßte Kekse und Waffelprodukte zu schaffen gemacht, sagte der BDSI-Vorsitzende Bastian Fassin.

Die Aussichten für die viertgrößte Branche der Ernährungsindustrie seien nicht günstig, betonte Fassin. Die in der Corona-Krise erheblich gestiegenen Kosten stellten die über 200 industriellen Hersteller vor enorme Herausforderungen. 65 Prozent der Unternehmen beurteilten die Geschäftslage zu Jahresbeginn 2021 schlechter als vor einem Jahr. Das spiegele sich auch bei den Beschäftigtenzahlen wider. Sie seien erstmals seit Jahren zurückgegangen, um etwa 800 auf rund 49.000.

Neue Produkte auf den Markt zu bringen, werde in diesem Jahr schwieriger, sagte Fassin. Messen und Kundenbesuche fielen weg. «Zudem reduzieren die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Einkaufszeit im Lebenseinzelmittelhandel und greifen eher zum Klassiker als zu einem unbekannten, neuen Produkt.»

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