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Schalke auch mit Mustafi auf Abstiegskurs

Trainiert hat er mit seiner Mannschaft noch nicht, aber bereits ein Spiel für sie bestritten. Doch das ungewöhnliche Debüt von Shkodran Mustafi beim FC Schalke bringt nicht den erhofften Erfolg.

Selbst der Weltmeister von 2014 konnte nicht helfen. Die Freude von Shkodran Mustafi über seinen Kaltstart in das Abenteuer Schalke hielt sich in Grenzen.

«Klar hätte ich mir etwas anderes gewünscht», kommentierte er das 0:3 (0:1) seines neuen Clubs gegen RB Leipzig. Obwohl für den nur wenige Stunden nach Aufhebung seiner Quarantäne eingesetzten Abwehrspieler noch vieles neu war, klangen zumindest seine Durchhalteparolen so, als wäre er beim Tabellenletzten schon länger dabei: «Wir haben das Potenzial und auf jeden Fall noch Hoffnung.»

Doch mit jeder Niederlage rückt der Revierclub dem Abgrund ein Stück näher. Auch die ungewöhnliche Maßnahme, den erst zu Wochenbeginn vom FC Arsenal verpflichteten und deshalb aus Corona-Gründen zunächst isolierten Mustafi ohne vorheriges Teamtraining in die Startelf zu beordern, machte sich für das Bundesliga-Schlusslicht nicht wirklich bezahlt. Zwar fiel der 28-Jährige als eifriger Zweikämpfer auf, trug aber eine Mitschuld am ersten Gegentreffer durch Nordi Mukiele kurz vor der Halbzeit.

Nicht zuletzt deshalb klang das erste Urteil von Trainer Christian Gross wenig euphorisch: «Unterm Strich bin ich mit seiner Leistung nicht hundertprozentig zufrieden, aber mit seinem Einsatz.» Gleichzeitig nahm der Schweizer Fußball-Lehrer seinen Neuzugang, der sich zuletzt in der Premier League mit der Reservistenrolle begnügen musste, in Schutz: «Es blieb für ihn nur wenig Möglichkeit, sich vorzubereiten. Er wird für die Zukunft der richtige Transfer für uns sein. Er ist eine große Persönlichkeit und wird uns enorm helfen.»

Es passte ins Bild eines deprimierenden Nachmittages, dass auch die beiden anderen eingesetzten Wintertransfers Sead Kolasinac und William keine Wunder bewirkten. Anders als beim unglücklichen Pokal-Aus drei Tage zuvor in Wolfsburg blieben die Schalker gegen Leipzig chancenlos. «Auch wenn jede Niederlage wehtut, Leipzig ist momentan einfach nicht unser Maßstab», sagte Torhüter Ralf Fährmann, «wir müssen weiter hart arbeiten und dürfen den Willen nicht verlieren.»

Zum Verdruss der Schalker droht nun auch noch ein Ausfall von Mark Uth, der in der ersten Halbzeit mit bandagiertem Oberschenkel humpelnd den Platz verließ. Das vergrößerte bei allen Beteiligten die Sehnsucht nach Klaas-Jan Huntelaar. Doch der 37 Jahre alte Torjäger hat seit seinem Wechsel von Ajax Amsterdam zu seiner alten Liebe Schalke Mitte Januar wegen einer hartnäckigen Wadenblessur erst einen Kurzeinsatz bestritten. «Leider ist die Verletzung kurzfristig wieder aufgebrochen», klagte Gross.

Kritische Worte, dass der «Hunter» bei seinem Comebackversuch möglicherweise zu übereifrig war oder die medizinische Abteilung zu schnell Grünes Licht gab, kamen dem Coach jedoch nicht über die Lippen: «Ich will niemandem einen Vorwurf machen. Die Absicht des Spielers ist großartig. Er wollte alles machen, damit er möglichst schnell topfit ist.» Auf die Frage, ob die Verpflichtung des angeschlagenen Routiniers womöglich ein Fehler war, antwortete Gross: «Das Urteil wäre zu früh.» Der Coach hofft inständig auf eine schnelle Genesung des Hoffnungsträgers: «Er wird alles versuchen, dass er bald mithelfen kann, diese Mission erfolgreich zu gestalten.»

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